Ein herabfallendes Kabel hat das bis vor kurzem weltgrößte Radioteleskop in Puerto Rico beschädigt. Der Betrieb des Observatoriums in Arecibo sei während der Reparaturen unterbrochen, teilte die University of Central Florida in den USA mit. Ein rund 7,5 Zentimeter dickes Stahlseil, das helfe, eine Metallplattform zu stützen, sei in der Nacht auf Montag aus unbekannten Gründen gerissen.
Im Herabfallen habe es einen etwa 30 Meter langen Riss in der Reflektorschüssel des Teleskops verursacht und auch die Kuppel sowie eine Plattform beschädigt. Es gab zunächst keine Angaben darüber, wie lange die Reparaturen dauern würden. Schäden, die der Hurrikan Maria 2017 am Observatorium verursachte, werden dort noch immer repariert. Die US-Hochschule verwaltet die Anlage im karibischen US-Außengebiet in Kooperation mit einem lokalen Universitätsnetzwerk und einem Privatunternehmen.
Das Radioteleskop in Puerto Rico war bis 2016, als in China ein noch größeres in Betrieb ging, mit rund 300 Metern Durchmesser das größte der Welt. Es nahm im Jahr 1963 den Betrieb auf und ist noch immer eines der empfindlichsten Teleskope der Welt. 1974 entdeckten mit ihm die US-Astronomen Russell Hulse und Joseph Taylor den Doppelpulsar PSR 1913+16 - zwei einander umkreisenden Neutronensterne - und beobachteten damit indirekt Gravitationswellen. Radioteleskope sammeln Radiowellen aus dem All. Die Funksignale werden dann von Computern verarbeitet und in Bilder umgewandelt. Das Observatorium in Arecibo ist außerdem eine beliebte Touristenattraktion.
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