Bisher größter Deal

Ungarn kauft US-Raketen für eine Milliarde Dollar

Ausland
13.08.2020 12:08

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban betreibt laut eigenen Aussagen eine „pragmatische“ Außenpolitik. Der rechtskonservative Regierungschef pflegt gute Beziehungen zu China und Russland, sehr zum Missfallen der USA und der NATO. Doch nun dürfte Orban in der Gunst Washingtons wieder ein wenig gestiegen sein. Denn Ungarn hat seinen bisher größten Rüstungsdeal mit den USA abgeschlossen. Laut den Angaben des US-Botschafters in Budapest, David Cornstein, will das ehemalige kommunistische Land Raketen im Wert von rund einer Milliarde US-Dollar (rund 850 Millionen Euro) kaufen.

Wie die ungarische Nachrichtenagentur MTI berichtete, unterzeichneten Cornstein und der ungarische Verteidigungsminister Tibor Benko eine Absichtserklärung über den Kauf von Mittelstreckenraketen des Typs AMRAAM des US-Herstellers Raytheon für die ungarische Luftwaffe. Laut Cornstein kann der ehemalige Ostblock-Staat damit seine Luftverteidigung modernisieren und noch aus der kommunistischen Ära stammende Systeme ersetzen.

Botschafter David Cornstein (links) und Verteidigungsminister Tibor Benko bei der feierlichen Unterzeichnung des Rüstungsvertrags (Bild: AP)
Botschafter David Cornstein (links) und Verteidigungsminister Tibor Benko bei der feierlichen Unterzeichnung des Rüstungsvertrags

Die Beziehungen zwischen den USA und dem ungarischen Premierminister Viktor Orban - einem lautstarken Unterstützer von US-Präsident Donald Trump - sind nicht die engsten. US-Außenminister Mike Pompeo lässt beispielsweise während seiner aktuellen Besuchstour in Europa Budapest aus.

US-Außenminister Mike Pompeo (Bild: AFP/Eric Baradat)
US-Außenminister Mike Pompeo

Huawei baut 5G-Netz in Ungarn aus
Orban pflegt zudem enge Beziehungen zu Moskau und Peking - zum Missfallen des NATO-Partners USA. Mit China wurde vor Kurzem ein Deal über den Bau einer Schnellzugstrecke unterzeichnet. Ebenso bezog der ungarische Regierungschef trotz Protesten aus den USA den chinesischen Technologiekonzern Huawei in den Aufbau des 5G-Mobilfunknetzes ein. Das Atomkraftwerk Paks wiederum wird mit russischer Hilfe modernisiert.

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