Die Entscheidung darüber, was mit dem Aushub aus dem geplanten Flachgautunnel der ÖBB passieren soll, rückt näher. Nachdem der Deponiestandort im Steinbachgraben wegen einer geschützten Krebs-Kolonie unmöglich wurde, müssen die Planer eine neue Variante finden. Eine Entscheidung soll im September fallen.
„Nach Matrix-Bewertungen sind nun eine Deponievariante in der Nähe des Ostportals und eine Möglichkeit zum Abtransport über die Bahn übergeblieben“, erklärt Projektleiter Christian Höss, der kein Geheimnis daraus macht, dass eine Deponie im Grenzgebiet von Neumarkt und Seekirchen die favorisierte Möglichkeit der Bundesbahnen wäre. Ein Abtransport über die Bahn wäre nur in der Nacht möglich. Dann müsste noch ein neuer Deponiestandort gefunden werden und dort der gesamte Transport und die Infrastruktur geplant werden.
„Eine Entscheidung soll Anfang September fallen, denn bis Dezember müssen wir den Verbesserungsvorschlag im UVP-Verfahren einbringen“, erklärt Höss.
Neumarkts Bürgermeister Wolfgang Wagner sieht die Sache noch nicht so klar und will noch in vielen Verbesserungen. Vor allem der Zeitraum bis zum September scheint für ihn zu früh. „Nach momentanen Stand ist für uns auf jeden Fall der Abtransport über die Bahn die bessere Variante. Die ÖBB müssen auch noch die Bevölkerung über die Pläne informieren. Das ist nicht die Aufgabe der Gemeinde“, so der Ortschef.
Wie berichtet, macht ein geschützte Steinkrebs-Kolonie im Steinbachgraben den ursprünglich geplanten Deponiestandort unmöglich. Dort wäre für den Transport ein kilometerlanges Förderband notwendig gewesen. Ein Band wäre bei der neuen Deponie auch notwendig, würde aber wesentlich kürzer ausfallen und nicht direkt an Wohnhäusern vorbeiführen. Seit Jahrzehnten wird um die geeignete Form für einen Ausbau der Bahn-Strecke gestritten. Der jetzt geplante Milliarden-Tunnel ist das Ergebnis der vergangenen 20 Jahre.
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