Einen wahren Leidensweg hat eine 57-Jährige aus dem Industrieviertel hinter sich. Nach einem mutmaßlichen Bandscheibenvorfall empfahl ihr der Orthopäde eine stationäre Schmerztherapie im Spital. Doch in den Krankenhäusern Wiener Neustadt und Neunkirchen schickte man die Frau wieder nach Hause. Erst in der Landesklinik in Baden fand die Patientin Gehör.
„Ich bewege mich nur sitzend im Rollator fort, kann nicht gehen, habe starke Schmerzen.“ – So schilderte die Betroffene am Montag ihre Situation. Nach einem vermutlichen Bandscheibenvorfall bekam sie Infusionen vom Orthopäden. Nachdem diese kaum Besserung brachten, schickte sie der Facharzt ins Spital – stationäre Schmerztherapie, lautete die Empfehlung.
„Doch in den Krankenhäusern in Neunkirchen und Wiener Neustadt bekam ich nur ambulante Infusionen“, so die Patientin. Sie solle mit MRT-Befunden wieder kommen, gab man ihr mit auf den (Leidens-)Weg: „Für ein MRT brauche ich aber eine Narkose, weil ich wegen der Schmerzen nicht auf dem Rücken liegen kann.“
Ich hätte trotz der Kosten sogar in einer Wiener Privatklinik einen Termin für eine Magnetresonanz-Untersuchung mit Sedierung genommen.
Schmerz-Patientin (57) aus NÖ
Lapidare Stellungnahme der Gesundheitsagentur des Landes: Die Frau habe eine „angemessene Schmerztherapie“ erhalten, eine Aufnahme sei nicht erforderlich gewesen. Und der MRT-Check könne „im niedergelassenen Bereich und ohne Narkose erfolgen“.
Doch offenbar sieht man das nicht in allen Landeskliniken so: Im Spital in Baden wurde die Patientin mittlerweile aufgenommen, gestern absolvierte sie die MRT-Untersuchung – mit Sedierung.
Christoph Weisgram, Kronen Zeitung
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