Stundenlanges Warten

Kroatien-Warnung ab Montag: Rückreisewelle rollt

Österreich
16.08.2020 12:16

Um Mitternacht tritt eine Reisewarnung für Kroatien in Kraft - seit Freitag sind Österreicher, die sich in dem Land aufhalten, dringend aufgerufen, heimzukehren. Während sich die Rückreisewelle am Samstag noch in Grenzen hielt, braucht man am Sonntag mehr Geduld: Derzeit staut es sich vor allem vor der slowenischen Grenze Richtung Norden und an den Grenzübergängen Spielfeld und Nickelsdorf. Heimkehrende Urlauber brauchen mindestens vier Stunden länger.

Wer am Sonntag in den Morgenstunden von Kroatien losgefahren ist, braucht an mehreren Stellen gute Nerven. Bereits rund 20 Kilometer vor der slowenischen Grenze bei Macelj in Richtung Maribor ging am späten Vormittag kaum etwas weiter (siehe auch Video). Rund drei Stunden Wartezeit vermeldete der Verkehrsfunk zu Mittag.

Der erste Staupunkt bei der Rückreise nach Österreich war noch vor der slowenischen Grenze. (Bild: krone.at)
Der erste Staupunkt bei der Rückreise nach Österreich war noch vor der slowenischen Grenze.

Ähnlich geht es an den Grenzübergängen zu Österreich - in Spielfeld und Nickelsdorf - zu. Von Ungarn kommend warten Autofahrer derzeit ebenfalls drei Stunden, bevor sie die Grenze passieren können. In Spielfeld steht man derzeit 1,5 Stunden. Vor dem Karawankentunnel, wo sich am Samstag bei der Ausreise ein bis zu 20 Kilometer langer Stau gebildet hatte, gibt es mit rund 20 Minuten bei der Einreise nach Kärnten Sonntagmittag nur geringe Verzögerungen.

Bei Zuwiderhandeln droht eine Strafe bis zu 1450 Euro
Um Mitternacht tritt die am Freitag angekündigte Reisewarnung für Kroatien in Kraft. Wer danach zurück nach Österreich kommt, muss einen negativen Corona-Test an der Grenze vorweisen oder sich in Quarantäne begeben und innerhalb von 48 Stunden eine Testung veranlassen. Bei Zuwiderhandeln droht eine Strafe von bis zu 1450 Euro. Wer positiv getestet ist und die Quarantäne bricht, muss mit noch höheren Strafen rechnen.

Schallenberg: „Reisewarnung kein Akt der Willkür“
Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hatte nach Anrufen und E-Mails erboster Urlauber in Kroatien gegenüber krone.at betont, er verstehe, dass die Situation „schwierig“ sei, eine Reisewarnung sei aber „kein Akt der Willkür“. „Die Empfehlung war, das ganze Land unter Reisewarnung zu stellen, besonders weil die Österreicher da unten auch mit dem eigenen Pkw sehr mobil sind.“ Kroatien sei „ein wunderschönes Urlaubsland - aber das Virus ist eben leider nicht auf Urlaub“.

Sonnenschirm an Sonnenschirm urlauben viele derzeit in Kroatien - Österreich warnt nun vor Reisen in das beliebte Urlaubsland. (Bild: AFP)
Sonnenschirm an Sonnenschirm urlauben viele derzeit in Kroatien - Österreich warnt nun vor Reisen in das beliebte Urlaubsland.

Verstärkte gesundheitsbehördliche Kontrollen angeordnet
Angesichts der steigenden Infektionszahlen bei Reiserückkehrern mit dem Coronavirus hat das Gesundheitsministerium bereits am Freitag verstärkte und verbesserte gesundheitsbehördliche Kontrollen an den Grenzen zu Italien, der Slowakei, Slowenien und Ungarn angeordnet. Das geht aus einem Erlass hervor, in dem der Schritt mit der Durchbrechung von Infektionsketten und der Eindämmung von SARS-CoV-2 begründet wird.

(Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)

Anschober: „Zusätzliche Tests für Rückkehrer“
Zudem kündigte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Samstag an, dass es ab Montag zusätzliche Tests für Urlauber aus Kroatien geben werde. Und zwar für diejenigen, die zwischen 7. August und dem Zeitpunkt des Inkrafttretens der Reisewarnung zurückgekehrt sind bzw. zurückkehren. Per Anruf bei der Corona-Hotline 1450 sollen die Rückkehrer dann einen Gratis-Test erhalten - auch ohne Covid-19-Symptome.

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