Reisewarnung nun fix

Auch Balearen ab Sonntagmitternacht Risikogebiet

Politik
18.08.2020 16:18

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hatte es am Wochenende bereits in den Raum gestellt, nun ist es fix: Nach der Reisewarnung für Kroatien gilt eine solche ab Sonntagmitternacht auch für weitere beliebte Urlaubsdestinationen. Wie krone.at am Dienstag bestätigt wurde, folgt nun eine Reisewarnung für die Balearischen Inseln Mallorca, Menorca und Ibiza. Zusätzlich wird das Personal an den Grenzen verstärkt.

Wie auch schon bei Kroatien wird von Reisen auf die beliebten Urlaubsinseln gewarnt. Ab Montag 0 Uhr ist damit eine Rückreise nur noch mit einem ärztlichen Gesundheitszeugnis (ein negativer Corona-PCR-Test) möglich, das nicht älter als 72 Stunden sein darf. All jene, die ein solches nicht vorweisen können, müssen sich in Quarantäne begeben und den Test innerhalb von 48 Stunden nachholen. Wird kein Test durchgeführt, gilt eine Quarantänepflicht von 14 Tagen. 

Der Strand von Palma de Mallorca auf der Baleareninsel Mallorca (Bild: AP)
Der Strand von Palma de Mallorca auf der Baleareninsel Mallorca

Aufruf zu Testungen
Personen, die sich derzeit in den betroffenen Regionen befinden, werden dringend dazu aufgerufen, heimzukehren und sich bei einer der 38 Drive-in-Stationen freiwillig testen zu lassen. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erklärte im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag, dass Österreich bislang gut durch den Corona-Sommer gekommen sei. Da sich die Situation in den letzten Tagen aber verschlechtert habe, musste man aber nun zu den verschärften Maßnahmen greifen. 

Tourist mit Maske am Strand von Mallorca (Bild: AFP)
Tourist mit Maske am Strand von Mallorca

Bislang waren die Balearen von der für Spanien geltenden Reisewarnung ausgenommen gewesen. Außenminister Schallenberg hatte allerdings bereits am Wochenende gesagt, dass man die Situation genau beobachte: „Die Balearen, besonders Mallorca, sind derzeit mit einem großen Fragezeichen versehen. Da schließe ich nicht aus, dass wir auch hier eine Reisewarnung aussprechen müssen.“

Kein Grund zur Panik
Für Urlauber, die sich aktuell auf den beliebten Urlaubsinseln aufhalten, bedeutet das allerdings keinen Grund zur Panik. Zum einen gebe es eine „kurze Vorlaufzeit“, bevor die Reisewarnung greift. Zum anderen besteht auch die Möglichkeit, vor Ort einen Test zu machen oder diesen innerhalb von 48 Stunden nach der Rückkehr nach Österreich nachzuholen.

(Bild: FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR)

Appell an Eigenverantwortung
Gesundheitsminister Anschober (Grüne) erinnerte daran, dass die aktuelle Situation gewissermaßen erwartet wurde. Die regionalen Cluster seien keine große Überraschung gewesen, Sorge bereiten ihm aber die europaweit steigenden Infektionszahlen - insbesondere jene in Spanien.

Bei Reiserückkehrern habe sich in den letzten neun Tagen ein sprunghafter Anstieg gezeigt. Insbesondere bei der Rückkehr aus Risikoregionen müsse nun viel getestet werden: „Der Ballermann ist der beste Freund des Coronavirus“, so der Minister. Anschober appellierte dabei nochmals an die Bevölkerung „gemeinsam Verantwortung zu übernehmen“. 

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), Kanzler Sebastian Kurz und Innenminister Karl Nehammer (beide ÖVP) gaben am Dienstag in einer Pressekonferenz die nächsten geplanten Schritte zur Eindämmung des Coronavirus bekannt. (Bild: APA/Herbert Pfarrhofer)
Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), Kanzler Sebastian Kurz und Innenminister Karl Nehammer (beide ÖVP) gaben am Dienstag in einer Pressekonferenz die nächsten geplanten Schritte zur Eindämmung des Coronavirus bekannt.

Mehr Einsatzkräfte an den Grenzen
Im Sommer habe es vermehrt Stichprobenkontrollen an Österreichs Grenzen gegeben - diese sollen nun weiter intensiviert werden. Um das dadurch erhöhte Arbeitspensum besser bewältigen zu können, werden zusätzlich 500 Polizisten (unter ihnen 300 Polizeischüler) in die Grenzgebiete beordert. Zusätzlich kommen 800 Soldaten des Österreichischen Bundesheeres zum Einsatz, welche vor allem die Gesundheitsbehörden bei den Kontrollen unterstützen sollen. 

Video: Kroatien-Rückkehrer - Lokalaugenschein an den Grenzen und Teststationen

Ein Schwerpunkt bei den Grenzkontrollen werde nun auf die Gebiete in Kärnten und Tirol gelegt - viele Reisende wollen sich durch eine solche Umgehungsroute die Kontrollen ersparen. (Bild: APA/EXPA/Johann Groder)
Ein Schwerpunkt bei den Grenzkontrollen werde nun auf die Gebiete in Kärnten und Tirol gelegt - viele Reisende wollen sich durch eine solche Umgehungsroute die Kontrollen ersparen.

Kontrollen auch abseits der Hauptreiserouten
Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) wies darauf hin, dass nun auch vermehrt an den Grenzübergängen in Kärnten und Tirol kontrolliert werde - damit wolle man die derzeit recht beliebten Umgehungsrouten von Urlaubern aus Risikogebieten begrenzen. Nehammer betonte, dass Menschen sehen sollen, „dass das, was angeordnet wird, auch kontrolliert wird“. Derzeit befänden sich in Österreich rund 20.000 Menschen in Quarantäne - bei einem Verstoß dagegen würden die bereits bekannten 1450 Euro Strafe fällig. 

Gratis-Tests für Rückkehrer
Zuletzt hatte das Außenministerium in Wien eine Reisewarnung für Kroatien verhängt. Zahlreiche Urlauber hatten sich daraufhin auf den Weg Richtung Österreich gemacht, was zu längeren Wartezeiten an den Grenzen geführt hatte. Für die Heimkehrer werden aktuell kostenfreie Covid-19-Tests, unter anderem vor dem Wiener Ernst-Happel-Stadion, angeboten. Eine ähnliche Regelung soll es nun auch für Rückkehrer von den Balearen geben - bereits an den Flughäfen soll eine kostenlose Testmöglichkeit vorhanden sein. 

Kronen Zeitung/krone.at

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