Finanzminister empört

Blümel zu AUA-Boni: „Für mich unverständlich“

Politik
18.08.2020 17:13

Trotz Hunderter Millionen Euro Staatshilfe zahlt die AUA für das vergangene Geschäftsjahr ihren Managern hohe Boni aus. Für Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) ein Vorgang, der „jede Sensibilität vermissen lässt“.

Die österreichische Lufthansa-Tochter Austrian Airlines zahlt für das vergangene Geschäftsjahr 2,6 Millionen Euro Boni an ihre Manager aus. Und das, obwohl Corona-bedingt Staatshilfe sowie die staatlich geförderte Kurzarbeit in Anspruch genommen werden. Für Finanzminister Gernot Blümel unverständlich: „Diese Handlungsweise lässt jede Sensibilität vermissen“, so der Minister. „Ich erwarte, dass der Vorstand seiner Verantwortung gerecht wird, eine Lösung dafür findet und darüber hinaus, dass die ausständigen Erstattungen der Ticketpreise durch die AUA umgehend erledigt werden.“

Durch die Corona-Krise sind die Austrian Airlines und deren Eigentümerin, die deutsche Lufthansa, in massive Turbulenzen geraten. (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Durch die Corona-Krise sind die Austrian Airlines und deren Eigentümerin, die deutsche Lufthansa, in massive Turbulenzen geraten.

„Für das Geschäftsjahr 2019“
Die AUA argumentiert, dass man die Boni sowieso um die Hälfte gekürzt hätte, und dass sie das Geschäftsjahr 2019 - also die Zeit vor Corona - betrifft: „Die variablen Gehaltsbestandteile, die heuer für 2019 geflossen sind, machten die Hälfte vom Jahr davor aus“, sagte AUA-Sprecherin Tanja Gruber Dienstagnachmittag. Die Fluggesellschaft argumentiert, die Zahlungen seien für 2019, nicht für das Corona-Jahr 2020. Insgesamt seien jetzt im Sommer für das abgelaufene Geschäftsjahr 2,9 Millionen Euro an Boni an 200 Führungskräfte ausgezahlt worden. Eine halbe Million Euro davon ging demnach an den Vorstand. Grundlage dafür sei ein bereinigter operativer Gewinn (EBIT) von 19 Millionen Euro im Jahr 2019. Das waren um 77 Prozent weniger als im Jahr davor.

(Bild: LIEBL Daniel | zeitungsfoto.at)

Betreffend Rückerstattungen von Kundenforderungen wegen ausgefallener Flüge infolge der Coronavirus-Pandemie erklärte die Sprecherin, dass bereits „rund 90 Prozent aller Anträge, die uns bis Ende Juni erreicht haben“, abgearbeitet worden seien. „Wir arbeiten weiterhin mit Hochdruck an einer raschen Bearbeitung.“

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