Gewaltsame Rebellion
Malis Präsident nach Militärputsch festgenommen
Nach Schüssen auf einen Armeestützpunkt nahe Malis Hauptstadt Bamako haben aufständische Soldaten am Dienstag den Präsidenten Boubacar Keita und Premier Boubou Cissé des afrikanischen Landes festgenommen. Die beiden seien in Keitas Anwesen vom Militär festgesetzt worden, sagte der Anführer der Putschisten, der anonym bleiben wollte.
Mehrere Soldaten hatten zuvor die Kontrolle über einen Armeestützpunkt in der Stadt Kati nahe der Hauptstadt Bamako übernommen. Das deutsche Außenministerium warnte bereits am Dienstagnachmittag vor einer Meuterei in dem westafrikanischen Land.
Zunehmende Spannungen in Mali
Wie ein dort stationierter Offizier gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärte, seien viele Soldaten unzufrieden mit der politischen Krise im Land. Erst 2012 übernahm der jetzige Präsident Ibrahim Boubacar Keita, ebenfalls mit einem Militärputsch die politische Führung Malis.
In letzter Zeit ist Keita jedoch massiv unter Druck geraten, weil es ihm nicht gelang, einen seit 2012 andauernden dschihadistischen Aufstand im Norden des Landes unter Kontrolle zu bringen. Der Aufstand der Extremisten hat sich inzwischen auch ins Zentrum des Landes ausgedehnt. Tausende Soldaten und Zivilisten wurden bereits getötet, Hunderttausende Menschen sind geflohen.
Österreichische Soldaten in Sicherheit
Angesichts der angespannten Lage im Gebiet um Bamako bleiben die dort im Rahmen der EU-Ausbildungs- und Beratungsmission EUTM Mali und der UNO-geführten Mission MINUSMA eingesetzten österreichischen Soldaten vorerst in ihren Stützpunkten.
Insgesamt seien derzeit 15 österreichische Soldaten in dem westafrikanischen Land im Einsatz. Alle Soldaten seien in das Hauptquartier in Bamako zurückbeordert worden und in Sicherheit. Bis die Lage geklärt sei, sollen die Bundesheer-Soldaten auch dort bleiben, so ein Sprecher des Bundesheeres.
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