Neuwahlen angekündigt
Militärputsch in Mali: Rücktritt des Präsidenten
Nach einem Militärputsch hat der malische Präsident Ibrahim Boubacar Keita in der Nacht auf Mittwoch seinen Rücktritt angekündigt. Er lege „ab sofort“ alle seine Ämter nieder, erklärte er in einer Fernsehansprache. Gleichzeitig kündigte er die Auflösung des Parlaments sowie der Regierung an. Die Anführer des Militärputsches in Mali haben indessen versprochen, in „angemessener Zeit“ Neuwahlen abzuhalten.
„Wir, die patriotischen Kräfte des Nationalen Komitees zum Wohl des Volkes, haben entschieden, unsere Verantwortung vor dem Volk und der Geschichte zu übernehmen“, sagte Ismael Wagué, der stellvertretende Stabschef der Luftwaffe, im Staatsfernsehen. Zugleich versprach er, bestehende internationale Verträge würden eingehalten.
Militär nahm Regierung fest
Nach Schüssen auf einen Armeestützpunkt nahe der Hauptstadt Bamako hatten aufständische Soldaten Keita und Premier Boubou Cissé am Dienstagabend festgenommen. Es gab immer wieder Massenproteste der Bevölkerung gegen den Präsidenten, dessen Popularität zuletzt aufgrund von Korruptionsvorwürfen und Wahlmanipulationen deutlich sank.
Das Land steckt seit Monaten in einer politischen Krise. Die Oppositionsbewegung M5-RFP hatte schon länger den Rücktritt des 75-jährigen Präsidenten gefordert. Keita war seit dem 4. September 2013 Präsident im westafrikanischen Binnenstaat.
Derzeit befinden sich auch 15 Soldaten des österreichischen Bundesheeres auf einer „European Training Mission“ (EUTM) in Mali. Laut dem Sprecher des Verteidigungsministeriums, Michael Bauer, sind diese in Sicherheit im Hauptquartier in der Hauptstadt Bamako und bleiben bis auf Weiteres dort.
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