Wegen Reisewarnungen

Erste Hotels auf Mallorca schließen im August

Ausland
19.08.2020 09:43

Die Reisewarnungen, die Österreich und Deutschland für die Balearen ausgesprochen haben, sind für viele Hoteliers auf Mallorca eine Katastrophe. Wie die lokale „Mallorca Zeitung“ berichtete, werden erste Hotelketten noch im August ihre Tore schließen. Im Juli habe man eine Bettenbelegung von gerade einmal 35 Prozent verzeichnet - im aktuellen Monat erwarte man noch schlechtere Zahlen, berichtete der Unternehmerverband Caeb.

Nach einer Reisewarnung für Kroatien, die seit der Nacht auf Montag in Kraft ist, informierte die Bundesregierung am Dienstag, dass eine solche ab nächster Woche auch für die spanischen Inseln Mallorca, Menorca und Ibiza gelte. Die Rückreise nach Österreich ist dann nur noch mit einem negativen Corona-PCR-Test möglich - sonst muss man sich 14 Tage lang in Quarantäne begeben. 

Es wird wohl - mitten in der Hauptsaison - bald gespenstisch ruhig in Mallorcas Hauptstadt werden. (Bild: AFP)
Es wird wohl - mitten in der Hauptsaison - bald gespenstisch ruhig in Mallorcas Hauptstadt werden.

Unternehmerverband: „Knockout für die balearische Wirtschaft“
Zuvor hatte auch Deutschland eine Reisewarnung für das gesamte spanische Festland inklusive Balearen verhängt. Ein harter Schlag für die Urlaubsinseln, die gerade bei unseren Nachbarn äußerst beliebt sind. Die ersten Tourismusbetriebe reagieren schon auf diese aktuellen Entwicklungen: Einige kündigten an, bereits im August zu schließen. Caeb-Vorsitzende Carmen Planas sprach gegenüber der „Mallorca Zeitung“ von einem „Knockout für die balearische Wirtschaft“.

Vor allem größere Hotelketten auf Mallorca werden der Zeitung zufolge die Saison frühzeitig beenden - sobald die letzten Touristen auschecken, wollen die ersten Hotels ihre Tore schließen und vermutlich auch das ganze Jahr nicht mehr öffnen, erklärte Gabriel Llobera als Vorsitzender des Verbands der Hotelketten auf den Balearen.

Touristen gehen am Hafen der mallorquinischen Hauptstadt Palma de Mallorca vorbei. (Bild: AFP)
Touristen gehen am Hafen der mallorquinischen Hauptstadt Palma de Mallorca vorbei.

Reisekonzern: Besser wäre regionale Reisewarnung gewesen“
Der große Reisekonzern TUI erklärte, dass er die Reisewarnung für die ganze Insel für übertrieben halte. Dessen Manager Thomas Ellerbeck betonte gegenüber der „Rheinischen Post“, dass er eine auf bestimmte Gebiete begrenzte Warnung für sinnvoller gehalten hätte. „Besser wäre eine regionale Reisewarnung für Palma, Magaluf oder andere Orte mit erhöhten Fällen gewesen“, so Ellerbeck. Es gebe Gebiete, dir nur minimal von der Pandemie betroffen seien, in den Hotels seines Konzerns habe es überhaupt keinen Vorfall gegeben.

(Bild: AFP)

„Viele Gäste melden sich bei uns und möchten bleiben“
Viele Urlauber würden laut TUI-Chef Marek Andryszak ihren Urlaub nicht sofort abbrechen. „Viele Gäste melden sich bei uns und möchten bleiben“, erklärte er der „Bild“. Der Konzern habe dennoch alle Pauschalreisen bis 24. August abgesagt. Beim Veranstalter Alltours sind Neubuchungen weiterhin möglich: „Wir überlassen es den Kunden, ob sie ihren Urlaub auf Mallorca verbringen möchten“, berichtete Inhaber Willi Verhuven in einer Pressemitteilung.

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