Die österreichische Lufthansa-Tochter Austrian Airlines zahlt für das vergangene Geschäftsjahr 2,9 Millionen Euro Boni an ihre Manager aus - und das, obwohl Corona-bedingt Staatshilfe sowie die staatlich geförderte Kurzarbeit in Anspruch genommen werden. Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP), der dies bereits am Vortag als „unverständlich“ bezeichnet hatte, forderte am Mittwoch den AUA-Vorstand auf, das Geld zurückzuzahlen.
„Staatshilfen für das Unternehmen in Anspruch zu nehmen, Mitarbeiter in Kurzarbeit zu haben und als Vorstand gleichzeitig Boni auszubezahlen ist völlig inakzeptabel“, so Blümel gegenüber der „Krone“. Die AUA soll Ende August 150 Millionen Euro als Zuschuss aus Steuermitteln erhalten und dazu einen Kredit von 300 Millionen Euro.
Blümel erwartet „umgehende Rückzahlung“
Die Optik ist verheerend: Ein Unternehmen, das gerade frisches Eigenkapital von der öffentlichen Hand bekommt, schwächt seine ohnehin prekäre Finanzlage durch Geschenke an das Management. Blümel will jetzt durchgreifen: „Ich erwarte, dass der Vorstand den Bonus umgehend zurückbezahlt.“
AUA: „Für das Geschäftsjahr 2019“
Die AUA argumentierte bereits am Dienstag, dass man die Boni sowieso um die Hälfte gekürzt habe und dass sie das Geschäftsjahr 2019 - also die Zeit vor Corona - beträfen: „Die variablen Gehaltsbestandteile, die heuer für 2019 geflossen sind, machten die Hälfte vom Jahr davor aus“, sagte AUA-Sprecherin Tanja Gruber.
Manfred Schumi, Kronen Zeitung/krone.at
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