Höchstwert seit April

Mehr als 2000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Ausland
22.08.2020 11:29

Auch in Deutschland steigt die Zahl der Neuinfektionen kontinuierlich an: Am Samstag überschritt der Wert der täglich gemeldeten neuen Fälle die Schwelle von 2000 und erreichte damit den höchsten Wert seit Ende April. Allerdings hat auch unser Nachbarland sein Testangebot massiv ausgebaut.

Die Gesundheitsämter meldeten 2034 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages (Datenstand: Samstag, 0 Uhr), wie es vom Robert-Koch-Institut (RKI) hieß. Höher lag der Wert zuletzt am 25. April mit 2055 registrierten Neuinfektionen. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen war Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der Nachweise wieder an.

Testzahlen immens gestiegen
Direkte Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen lässt der aktuelle Anstieg bei den Fallzahlen allerdings nicht zu, da zuletzt auch die Zahl der durchgeführten Tests immens stieg. Waren es nach RKI-Daten in der Kalenderwoche 31 vom 27. Juli bis 2. August noch rund 578.000 (übermittelt von 165 Laboren), lag die Zahl zwei Wochen später schon bei mehr als 875.000 (übermittelt von 181 Laboren).

Ein Mitarbeiter des bayrischen Roten Kreuzes nimmt bei einem Testzentrum an der Autobahn einen Abstrich. (Bild: APA/dpa/Sven Hoppe)
Ein Mitarbeiter des bayrischen Roten Kreuzes nimmt bei einem Testzentrum an der Autobahn einen Abstrich.

In der Woche vom 20. bis 26. April war die Zahl der Tests bei rund 364.000 (übermittelt von 178 Laboren) gelegen - also wesentlich niedriger als derzeit. Die Rate positiver Ergebnisse lag damals bei fünf Prozent, derzeit liegt sie bei knapp einem Prozent.

Viele kleine Cluster in Deutschland
Die steigenden Fallzahlen seien derzeit aber nicht nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu erklären, hatte das RKI vor einigen Tagen mitgeteilt. Bundesweit gebe es eine große Anzahl kleinerer Ausbruchsgeschehen, die beispielsweise mit größeren Feiern im Familien- und Freundeskreis in Verbindung stehen, heißt es im Lagebericht von Freitag. Hinzu komme, dass Corona-Fälle - wie auch in Österreich - zu einem großen Anteil unter Reiserückkehrern, insbesondere in den jüngeren Altersgruppen, identifiziert werden.

Mehr als 230.000 Infizierte, über 9000 Tote
Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 232.082 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus SARS-CoV-2 infiziert, wie das RKI meldete. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9267. Seit dem Vortag wurden sieben Todesfälle mehr gemeldet. Bis Samstag früh hatten etwa 206.600 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

(Bild: dpa-Zentralbild/Soeren Stache)

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Freitag bei 1,02 (Vortag: 1,04). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI einen sogenannten Sieben-Tage-R-Wert an. Er bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert nach Angaben von Freitag bei 1,12 (Vortag: 1,14 ). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

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