Im September startet das Tauziehen um die Pensionserhöhung im kommenden Jahr. Der gesetzliche Anpassungswert liegt bei 1,5 Prozent, das ist den Seniorenvertretern viel zu wenig. Aber auch die Regierung will, so scheint’s, für die Bezieher kleiner Renten einiges drauflegen - rund zwei Prozent sollen es werden.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) dürften einer Meinung sein: Die kleinen Pensionen müssen stärker erhöht werden, als es der gesetzliche Index vorgibt.
Trotz Corona-Pandemie soll es für die Bezieher kleiner Renten ein stärkeres Plus geben. Derzeit beträgt die Mindestpension 966,65 Euro. Wird nicht weiter dazugezahlt, bekommen die Betroffenen nur knapp 15 Euro mehr.
Rund zwei Prozent mehr für kleine Pensionen
Die Seniorenvertreter haben bereits klargemacht, dass das für sie inakzeptabel ist. Und damit dürften sie beim Kanzler auf offene Ohren stoßen. Rund zwei Prozent sollen es werden, so ist es zu vernehmen.
Ähnlich dürfte man auch im Sozialministerium denken. Gerade die Mindestpensionen seien ein großes Anliegen, ist zu hören, jeder Euro zähle.
Seniorenvertreter wollen Armut vermeiden
Für die Pensionsvertreter geht es darum, Armut zu vermeiden und die Kaufkraft zu sichern. Bei diesem Anliegen machen ÖVP und SPÖ etwas, das sie sonst im politischen Alltag so gar nicht hinkriegen – sie ziehen an einem Strang.
Das hat schon in den vergangenen Jahren funktioniert, und ganz besonders 2019, als noch die Expertenregierung im Amt war. Bei einem Pensionsgipfel im August einigte man sich auf die höchste Pensionsanpassung seit 25 Jahren. Die kleinen Renten bis 1111 Euro erhielten eine Erhöhung um den doppelten Wert des gesetzlichen Index, nämlich um 3,8 Prozent.
So viel wird es heuer nicht werden, aber der Regierung dürfte klar sein, dass für die Mindestpensionisten mehr Geld fließen muss.
Doris Vettermann, Kronen Zeitung
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