Dicke Luft zwischen Wien und Moskau: Österreich hat erstmals einen russischen Diplomaten zur „Persona non grata“ erklärt. Er muss bis 1. September Österreich verlassen. Es handelt sich damit um den vorläufigen Höhepunkt einer Spionageaffäre, die von hiesiger Seite als besonders gravierend betrachtet wird.
Der russische Diplomat hat über Jahre hinweg mit Unterstützung eines österreichischen Staatsbürgers Wirtschaftsspionage in einem Hightech-Unternehmen betrieben.
Österreicher machte Selbstanzeige
Dem Österreicher war der Boden allmählich zu heiß geworden. Er zog die Reißleine und offenbarte sich seinem Vorgesetzten über die Spionagetätigkeit in seinem Unternehmen. Es kam zu Ermittlung und einem Prozess. Der Österreicher nannte den russischen Diplomaten als seinen Führungsoffizier. Der Russe berief sich auf seine diplomatische Immunität und verweigerte jegliche Aussage.
Nach mehreren Vorfällen ist das Maß voll
Österreich hatte in diesem Jahr bereits kontroversielle Affären mit Russland:
Mit diesem harten Durchgreifen in dem neuen Spionagefall soll Russland offenbar ein deutliches Zeichen gesetzt werden: „So nicht!“
Es fällt auf, dass in letzter Zeit mehrere Staaten auf russische Spionage unter dem Schutz diplomatischer Immunität mit härteren Maßnahmen reagierten. So haben die Slowakei und Norwegen russische Diplomaten ausgewiesen. Der Kreml reagiert auf solche Schritte normalerweise mit den gleichen Gegenmaßnahmen.
Kurt Seinitz, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.