Simmering gegen Kapfenberg - das war einmal Brutalität. Aber nur, weil Helmut Qualtinger Heinz-Christian Strache und Herbert Kickl nicht kannte. Die beiden ehemaligen Parteifreunde gehen nun wie zwei Bluthunde aufeinander los. Ein kleiner Vorgeschmack auf so manches, was im Wiener Wahlkampf noch kommen wird.
Einst war er der Einflüsterer seines Herrn, jetzt bezeichnet Kickl seinen ehemaligen Chef als „Marionette des rot-schwarz-grünen Systems“. Man habe sich nicht wegen des Ibiza-Videos von Strache getrennt, sondern „wegen massiver Vorwürfe von ehemaligen engen persönlichen Mitarbeitern, wonach Strache die FPÖ finanziell massiv geschädigt haben soll“, so Kickl. Und: „Was wir erfahren mussten - aufgrund von Akteneinsicht - machte eine weitere Zusammenarbeit unmöglich.“
Strache tritt in Wien an, Kickl fürchtet Schwächung der FPÖ
Natürlich stößt sich Kickl vor allem daran, dass Strache zur Wien-Wahl antreten darf, der blaue Klubchef fürchtet eine Schwächung der Freiheitlichen.
„Logorrhö-Kickl“
Strache regierte prompt und heftig auf den Angriff: Er beleidigte FPÖ-Chef Norbert Hofer, bezeichnete dessen Katze als Nummer eins der Partei und beschimpfte Kickl („Logorrhö-Kickl“).
Kurz darauf löschte Strache, der völlig in seine Parallelwelt abgetaucht ist und sich durch die neuen Passagen aus dem Ibiza-Video, die nur das Gesamtbild verstärken, entlastet sieht, das Posting wieder. Ihm seien die Emotionen durchgegangen, meinte er. Die Fortsetzung der Schlammschlacht wird wohl nicht lange auf sich warten lassen.
Doris Vettermann, Kronen Zeitung
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