Greenpeace empört

Hauptteil von Ölfrachter vor Mauritius versenkt

Ausland
25.08.2020 16:02

Einen Monat nach dem Unglück des Frachters Wakashio vor der Küste der Ferieninsel Mauritius ist der Hauptteil des Wracks erfolgreich im Meer versenkt worden. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace ortet durch die Aktion eine Gefahr für die Artenvielfalt, japanische Experten warnen, das an einem Korallenriff verbliebene kleinere Wrackteil könne dort schwerwiegende Schäden anrichten.

Zwei Schleppschiffe hatten am vergangenen Donnerstag damit begonnen, das größere Wrackteil, zu dem Bug und Schiffsrumpf gehören, aufs offene Meer zu bringen. Bevor das Wrackteil mit Meerwasser gefüllt und versenkt wurde, wurde es nach Angaben der Behörden von Öl und Trümmerteilen befreit. Es sank dann auf 3180 Meter Tiefe im Indischen Ozean.

Was passiert mit dem Heck?
Das kleinere Wrackteil - Heck und Überbau des Schiffes - blieb an dem Riff, auf das die Wakashio am 25. Juli mit rund 4000 Tonnen Treibstoff an Bord gelaufen war. In der Folge hatte der unter der Flagge Panamas fahrende japanische Frachter rund 1000 Tonnen Öl verloren, zwei Wochen nach dem Unglück brach das Schiff auseinander.

(Bild: APA/AFP/MAURITIUS POLICE PRESS OFFICE)

Da das verbliebene Wrackteil an dem Korallenriff hin- und herreibe, drohten die Korallen abzusterben, sagte der japanische Ökosystem-Experte Noriaki Sakaguchi. Zudem würden die Korallen durch Taue beschädigt, die zu Barrieren gehören, die das ausgelaufene Öl von der Küste fernhalten sollen. Die einzige Lösung sei ein Bergen des Wrackteils.

Greenpeace: Artenvielfalt durch Versenkung gefährdet
Die Umweltorganisation Greenpeace hatte vor dem Versenken des großen Wrackteils gewarnt. Sie befürchtet, dass die Aktion die Artenvielfalt in dem Meeresgebiet bedroht, wenn aus dem Wrack giftige Schwermetalle freigesetzt werden.

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