Täter wurde gestört

Angriff auf Elie Rosen war ein trauriger Zufall!

Steiermark
26.08.2020 06:00

Die Ermittlungen rund um die Angriffe auf die Grazer Synagoge fördern neue Details ans Tageslicht. Aus seinen homophoben und antisemitischen Motiven macht der mutmaßliche Täter kein Geheimnis, die Attacke auf den Präsidenten der Jüdischen Gemeinde sei aber ein Zufall gewesen.

2013 wurde der Syrer über die Türkei nach Österreich geschleppt und suchte erfolgreich um Asyl an. Doch unser Lebensstil ging dem heute 31-Jährigen offenbar gehörig gegen den Strich. Mohamed a. S. radikalisierte sich im Internet, auf den sichergestellten Handys und einem Laptop wurde unter anderem jede Menge islamistisches Videomaterial gesichtet. Sein Bruder hatte sich längst von ihm abgewandt, konnte und wollte mit dem islamistischen Weltbild nicht mit.

(Bild: Pail Sepp)
(Bild: Sepp Pail)

Verdächtiger wollte wieder nach Hause
Der Verdächtige hingegen entwickelte einen Hass auf Juden, auf Homosexuelle, auf Prostituierte – und eigentlich wollte er wieder nach Hause. Doch zuvor verspürte er noch den Drang, seinen Unmut gegenüber der österreichischen Gesellschaft kundzutun. Also zog der Syrer nachts um die Häuser, beschmierte die Synagogewarf Steine gegen eine Einrichtung für Homosexuelle, bespuckte Sexarbeiterinnen. Bis er auf Elie Rosen, den Präsidenten der Jüdischen Gemeinde in Graz, traf und ihn mit einem Tischbein attackierte.

Der Präsident der Jüdischen Gemeinde Graz, Elie Rosen, wurde am Samstag vor der Grazer Synagoge attackiert. (Bild: APA/Erwin Scheriau)
Der Präsident der Jüdischen Gemeinde Graz, Elie Rosen, wurde am Samstag vor der Grazer Synagoge attackiert.

Angreifer zur Rede gestellt
Rosen, der etwas aus seinem Büro holen wollte, und sein Begleiter aus Wien hatten den Asylberechtigten unmittelbar davor zur Rede gestellt, weil dieser mit Steinen um die Synagoge schlich. Gerade noch rechtzeitig konnten sich die beiden in ihr Auto retten, dann drosch der Verdächtige auch schon mit einem abgebrochenen Tischbein auf den Wagen ein.

Der Präsident der Jüdischen Gemeinde soll übrigens ein Zufallsopfer gewesen sein. Vermutlich wäre jedem, der sich dem 31-Jährigen in den Weg gestellt hätte, dasselbe widerfahren. Im Verhör zeigt sich der Verdächtige voll geständig – aber ohne Reue.

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