Schon zu Beginn der Corona-Pandemie zeichneten Experten eine düstere Prognose an wirtschaftlichen Folgen. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) schätzt die Folgen von Lockdown und Co. nun bereits schlimmer ein als die globale Finanzkrise im Jahr 2009. Im zweiten Quartal dieses Jahres erlitten die Mitgliedsländer einen bisher beispiellosen Wirtschaftseinbruch von 9,8 Prozent.
Wie die Organisation am Mittwoch in Paris bekannt gab, übertrafen die Folgen der Corona-bedingten Einschränkungen damit den Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) während der Finanzkrise 2009. Damals sei das BIP der OECD-Staaten im Durchschnitt um 2,3 Prozent geschrumpft.
Großbritannien mit größtem Rückgang
Von den wichtigsten Volkswirtschaften der G7-Staaten, die alle OECD-Mitglieder sind, verzeichnete Großbritannien mit 20,4 Prozent den höchsten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts. Frankreich war demnach mit 13,8 Prozent im zweiten Quartal betroffen. In Deutschland sei die Wirtschaftskraft um 9,7 Prozent gesunken. In Japan, wo die Lockdown-Maßnahmen laut OECD weniger streng waren, ging das BIP im zweiten Quartal um 7,8 Prozent zurück.
Weiter starke Arbeitslosigkeit befürchtet
Das BIP-Wachstum des OECD-Raums betrug demnach im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum minus 10,9 Prozent. Die Corona-Krise wird den Experten zufolge bis zum Jahresende auch für einen starken Anstieg der Arbeitslosigkeit in vielen Industrieländern sorgen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.