Gerüchte um Gesundheit

Nordkoreas Machthaber zeigt sich wieder öffentlich

Ausland
26.08.2020 14:58

Nach neuen Spekulationen über den Gesundheitszustand von Kim Jong Un haben die nordkoreanischen Staatsmedien wieder offizielle Fotos des Machthabers veröffentlicht. Kim habe am Dienstag ein Krisentreffen ranghoher Parteifunktionäre zur Corona-Pandemie und einem heranziehenden Taifun geleitet, meldete die Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch.

Kim habe dabei „Defizite“ bei der Virus-Prävention angesprochen und verstärkte Maßnahmen gegen solche „Mängel“ gefordert. Auf Fotos der Zeitung „Rodong Sinmun“ war Kim in einem weißen Anzug zu sehen.

Kim Jong Un beim Krisentreffen ranghoher Parteifunktionäre zur Corona-Pandemie (Bild: AFP)
Kim Jong Un beim Krisentreffen ranghoher Parteifunktionäre zur Corona-Pandemie
(Bild: AFP PHOTO/KCNA VIA KNS)

Wilde Spekulationen über Gesundheitszustand
Die neuen Gerüchte über Kims Gesundheitszustand waren durch einen Bericht des südkoreanischen Geheimdienstes ausgelöst worden: Demnach soll der Machthaber einige Zuständigkeiten an seine Schwester Kim Yo Jong abgegeben haben, um seine „Regierungsbelastung“ zu verringern. Ein früherer Berater des südkoreanischen Ex-Präsidenten Kim Dae Jung behauptete sogar, der nordkoreanische Machthaber liege im Koma.

Schon im April hatte es wilde Spekulationen über Kims Gesundheitszustand gegeben, nachdem der Machthaber wochenlang nicht öffentlich aufgetreten war. Nach Gerüchten über eine angebliche schwere Erkrankung und eine Operation war er aber wieder augenscheinlich gesund auf offiziellen Fotos zu sehen gewesen.

(Bild: APA/AFP/KIM Won Jin)

Noch kein einziger Corona-Fall
In Nordkorea gab es nach offiziellen Angaben noch keinen einzigen Corona-Fall. Ende Juli meldeten die Behörden zwar einen Verdachtsfall. Bei dem mutmaßlich Infizierten handelte es sich demnach um einen Überläufer, der aus Südkorea nach Nordkorea zurückgekehrt war. Der Fall wurde aber nie offiziell bestätigt, eine über die Grenzstadt Kaesong verhängte Ausgangssperre wurde wieder aufgehoben.

Das extrem abgeschottete und autoritär geführte Nordkorea hatte wegen des Coronavirus Ende Jänner seine Grenzen geschlossen. Beobachter vermuten, dass das Virus aber schon vorher aus dem Nachbarland China ins Land gelangte.

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