Die angekündigte Schließung der Agrana-Zuckerfabrik in Leopoldsdorf im Marchfelde, Bezirk Gänserndorf, schlägt hohe Wellen. Die politischen Vertreter wollen das Aus verhindern und auch die Betreiber können sich eine Rettung vorstellen. Mehr Anbauflächen für Rüben sollen den Betrieb sichern, doch dafür braucht es die Bauern. Die Stimmung vor Ort ist miserabel
„Die Rübe zahlt alles“, so lautete jahrelang der viel zitierte Wahlspruch der Zuckerrübenbauern im Marchfeld. Die glanzvollen Zeiten sind aber vorbei und die harte Preiskalkulation hat das Aus für das Agrana-Werk in Leopoldsdorf besiegelt. Ein „Runder Tisch“ von Politik, Agrarkonzern und Landwirte soll nun das Ruder herumreißen, doch große Hoffnung besteht nicht. Die Anbaufläche müsste von aktuell 26.000 auf 38.000 Hektar erhöht werden, für die Landwirte kein leichtes Los: „Um den Zuckerrübenanbau wieder zu erhöhen, brauchen die Bauern klare Rahmenbedingungen und bessere Preise“, betont NÖ-Landwirtschaftskammerpräsident Johannes Schmuckenschlager. Ohne ein Entgegenkommen von Politik und Konzern scheint dieser Weg also unmöglich.
Für die Region ein sehr harter Verlust, immerhin rechnet alleine die Kommune mit einem Minus im Budget von acht Prozent. „Die ganze Gemeinde ist betroffen, das ist eine Katastrophe“, erklärt Bürgermeister Clemens Nagel.
Josef Poyer, Kronen Zeitung
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