Samstag hebt ein Flieger nach Kreta ab, dann geht’s Dienstag nach Rhodos - sonst stehen aktuell nur Frachtmaschinen am Flugplan des Airport Linz. „Das Wort, das die Situation in der Branche beschreibt, muss erst erfunden werden“, hadert Chef Norbert Draskovits.
„Krone“: Herr Draskovits, wenn man die aktuellen Abflüge und Ankünfte am Linzer Flughafen sieht, sieht es düster aus.
Norbert Draskovits: Wir hatten mit Bulgarian Air Charter geplant, heuer die Zahl der wöchentlichen Flüge Richtung Mittelmeer auf 28 zu erhöhen. Dann aber kam Corona, der Flugstart wurde auf Juli verschoben. Als Griechenland bei der Einreise den QR-Code einführte, setzte das Stornieren und Verschieben von Buchungen ein. Anfang Juli entschieden wir, das Programm komplett zu canceln, um ein wirtschaftliches Riesen-Desaster abzuwenden.
„Krone“: Auch die Verbindung nach Brač in Kroatien wurde nach der Erhöhung der Reisewarnstufe wieder gestrichen.
Draskovits: Ja. Dabei wollte man die Strecke wegen der Nachfrage mit einem Airbus fliegen.
„Krone“: Damit blieben Kreta und Rhodos übrig, die aktuell von Linz aus angeflogen werden.
Draskovits: Mit einer überschaubaren Auslastung, aber das große Drama steht uns erst bevor.
„Krone“: Wie meinen Sie das?
Draskovits: Dass derzeit auch die Geschäftsreisen nicht anspringen. Die Wiederaufnahme der Linienflüge nach Frankfurt ab 1. September wurde daher storniert. Ab Oktober sind nun zwei Flüge an sechs Tagen pro Woche geplant. Auch Düsseldorf werden wir dann viermal pro Woche zweimal täglich probieren.
„Krone“: Wie geht’s Ihnen?
Draskovits: Es ist eine Hochschaubahn der Gefühle. Die Airlines sind massiv unter Druck, jeder Flughafen kämpft. Wir haben Rücklagen, mit denen wir durchkommen sollten, obwohl offen ist, wie lange die Erholung dauert.
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