Beim insolventen Motorenbauer ATB in Spielberg haben am Mittwoch mehrere Hundert Mitarbeiter sowie Angehörige gegen die rund 360 Kündigungen protestiert. Arbeiterbetriebsratsvorsitzender Michael Leitner sagte: „Von den Kündigungen sind 1200 Familienmitglieder betroffen. Das muss verhindert werden.“
Seiner Auskunft nach sollen mehr als 1000 Menschen am Mittwochvormittag vor dem Betriebsgelände aufmarschiert sein - zum einen Mitarbeiter, die demonstrierten, zum anderen Angehörige, die sich solidarisch zeigten. „Da gibt es wahnsinnig viel Unterstützung“, schwärmte Leitner. „Die Leute fiebern mit uns mit.“ Er kritisierte, dass mit den Kündigungen „ganze Familien ausgerottet werden“, denn in manchen Fällen arbeiten Vater und Mutter im Unternehmen. Und von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) herrsche „Totenstille“ zu den Vorgängen.
Kündigungen bereits ausgesprochen
Leitner zufolge wurden bereits Kündigungen ausgesprochen, nun helfe die Arbeiterkammer. Fast täglich fänden Versammlungen statt, bei denen die Mitarbeiter informiert werden. Die Produktion stehe derweil nicht ganz still, sei aber auch nicht voll hochgefahren: „Und das bei vollen Auftragsbüchern bis Jahresende“, wunderte sich Leitner. Das Sanierungskonzept der Geschäftsführung passe „vorne und hinten nicht zusammen“.
Zweite Demonstration diese Woche
Erst am Montag hatte die Belegschaft eine Demonstration geplant gehabt (siehe Video oben), doch die Geschäftsleitung hatte zu einer eigenen Versammlung gerufen, an der die Mitarbeiter teilnehmen mussten. Einzeln seien ihnen dann die Kündigungsschreiben ausgeteilt worden. Rund 250 Menschen hatten sich aber schon am Montag vor dem Betriebsgelände versammelt und eine Solidaritätskundgebung veranstaltet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.