Zurückgetreten

TikTok-Chef wirft nach wenigen Monaten Handtuch

Web
27.08.2020 07:59

TikTok-Chef Kevin Mayer ist nach dem erheblichen politischen Druck auf die populäre Video-App aus dem Weißen Haus zurückgetreten. Die jüngste Entwicklung habe dazu geführt, dass der Posten eine andere Bedeutung haben würde als bei Mayers Verpflichtung geplant gewesen sei, teilte TikTok am Donnerstag mit.

Mayer hatte den Chefposten bei TikTok erst vor wenigen Monaten angetreten. Er kam vom Unterhaltungsriesen Disney. Dort galt er als Verantwortlicher für das Streaming-Geschäft lange als Kronprinz - zum neuen Konzernchef wurde aber der zuvor für die Freizeitparks verantwortliche Manager Bob Chapek berufen. Mayer wechselte kurz darauf zu TikTok, wo er die globale Expansion anführen sollte. 

Vorübergehend sollen die TikTok-Geschäfte nun von Vanessa Pappas geleitet werden, die seit Jänner 2019 für TikTok arbeitet und zuvor bei der Google-Tochter YouTube tätig war. Der Gründer und Chef des chinesischen Mutterkonzerns ByteDance, Zhang Yiming, versicherte in einem Schreiben an Mitarbeiter, an einer Lösung für die Probleme - vor allem in den USA wie auch in Indien - zu arbeiten. Mayer habe bei TikTok mitten „in unserer größten Herausforderung“ angefangen. Dies habe es ihm nicht einfach gemacht, zumal die Umstände sehr komplex gewesen seien

Die Videoplattform TikTok erfreut sich vor allem bei jugendlichen und jungen Erwachsenen großer Beliebtheit. (Bild: AP/Chinatopix)
Die Videoplattform TikTok erfreut sich vor allem bei jugendlichen und jungen Erwachsenen großer Beliebtheit.

Trump sieht nationale Sicherheit in Gefahr
US-Präsident Donald Trump sieht in den TikTok-Aktivitäten ein Risiko für die nationale Sicherheit. Er sorgt sich, dass Nutzerinformationen mit der chinesischen Regierung geteilt werden könnten. Am 6. August verbot Trump US-Unternehmen Geschäfte mit TikTok wie auch der Tencent-Tochter WeChat. Die Verfügung soll Mitte September in Kraft treten. In einer separaten Anordnung forderte er ByteDance auf, innerhalb von 90 Tagen die US-Sparte abzuspalten. An einem Kauf sollen Insidern zufolge neben Microsoft und Oracle auch ByteDance-Eigner interessiert sein. Die Aktivitäten des rasant wachsenden Dienstes, der vor allem mit Tanzeinlagen seiner Mitglieder bekannt geworden ist, sollen zwischen 25 und 30 Milliarden Dollar wert sein.

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