Erpressung, Verkauf von Befunden, Schadsoftware, Manipulation medizintechnischer Geräte: Angriffe auf gesundheitsbezogene Daten und Einrichtungen waren in den vergangenen Monaten so zahlreich wie nie zuvor. Die Bedrohung weitet sich immer mehr aus. Auch die Ärztekammer war betroffen.
„Bei uns ging es nicht um patientenbezogene Informationen, und wir hatten die Daten gut gesichert“, berichtete Ärztekammerpräsident Dr. Thomas Szekeres bei einer Pressekonferenz in Wien. Bei solchen Ransomeware-Attacken werden von außen Daten verschlüsselt und für die Freigabe Lösegeldforderungen gestellt.
Lukratives Geschäft mit Gesundheitsdaten
Daraus hat sich mittlerweile ein lukratives Geschäft entwickelt, wie Dr. Philipp Amann, European Cybercrime Centre, Europol bestätigt. Zumal Gesundheitsdaten als ganz besonders wertvoll erachtet werden. Damit könnte man Patienten erpressen, ihre Krankheit öffentlich zu machen, medizintechnische Geräte manipulieren und ganze Spitäler lahmlegen.
Cyber-Sicherheitsexperte Dr. Cornelius Granig warnt davor, die Bedrohung zu unterschätzen: „Gute und moderne Sicherheitskonzepte, regelmäßige Überprüfung und Investition in die IT-Infrastruktur auf dem gesamten Gesundheitssektor sind wichtiger denn je.“
Opfer-Meldestelle: against-cybercrime@bmi.gv.at
Karin Podolak, Kronen Zeitung
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