Feuer in Chemiefabrik
„Laura“: Gewaltige Zerstörung, Mädchen (14) tot
Mit „Laura“ ist der stärkste Sturm seit mehr als 164 Jahren im US-Bundesstaat Louisiana auf Land getroffen. Mit Anbruch des Tages wurden die Zerstörungen durch den Hurrikan sichtbar, der „wie ein dröhnendes Düsentriebwerk“ über Städte und Dörfer gefegt war. Besonders getroffen wurde die Stadt Lake Charles. In einer Chemiefabrik brach ein Brand aus (siehe Video oben). Bewohner wurden gebeten, in ihren Häusern zu bleiben und Fenster und Türen geschlossen zu halten. Vier Menschen starben, darunter eine 14-Jährige - sie soll den Sturm im Vernon Parish nicht überlebt haben.
Nach eindringlichen Warnungen ist der extrem gefährliche Hurrikan „Laura“ mit Windgeschwindigkeiten von 240 Kilometern pro Stunde auf das US-Festland am Golf von Mexiko getroffen. Im Dunkel der Nacht auf Donnerstag richtete der Wirbelsturm erhebliche Schäden in Teilen der Bundesstaaten Louisiana und Texas an, die bei Tagesanbruch allmählich sichtbar wurden.
Aufruf an Bewohner, die Klimaanlagen abzudrehen
Die Wucht des Sturms deckte Dächer ab, riss Fassaden von Häusern weg und ließ Strommasten und Bäume umknicken. Meerwasser überflutete die Küste weit bis ins Landesinnere. In einer Chemiefabrik brach ein Brand aus. Die Bewohner von Westlake, Moss Bluff und Sulphur wurden aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben, Fenster und Türen geschlossen zu halten und auch ihre Klimaanlagen abzudrehen.
14-jähriges Mädchen von Baum erschlagen, drei weitere Tote
Eine 14-Jährige soll den Sturm im Vernon Parish in Louisiana nicht überlebt haben, wie die „New York Times“ unter Berufung auf das Büro des Gouverneurs berichtete. Das Mädchen wurde Berichten zufolge von einem Baum getötet, der dem Wind nicht mehr standhalten konnte. Im gesamten Bundesstaat kamen mindestens drei weitere Menschen ums Leben. Gouverneur John Bel Edwards sagte am Donnerstag, er sei besorgt, dass bei den nun anstehenden Such- und Rettungsarbeiten weitere Tote gefunden werden könnten. „Die Gefahr ist noch nicht gebannt.“
In Texas gab es zunächst keine Hinweise auf Todesopfer, wie der Gouverneur Greg Abbott dem Sender Fox News am Morgen sagte. „Das war das oberste Ziel.“
Hurrikan-Jäger twitterte direkt aus Auge des Sturms
Ein Pfeifton sei zu hören gewesen, als der Hurrikan über Sulphur in Louisiana zog, twitterte der Hurrikan-Jäger Josh Morgerman in den Morgenstunden. Auf einem seiner Videos ist zu sehen, wie der Sturm die Regenmassen vor sich her peitschte - im Licht einer Straßenlaterne sah das aus wie schnell ziehende Nebelschwaden. Menschen wie Morgerman begeben sich ungeachtet der Warnungen in die unmittelbare Gefahr der Stürme - er setzte Tweets auch aus dem Auge des Hurrikans ab.
Der Hurrikan klinge wie „ein dröhnendes Düsentriebwerk“, beschrieb ein Reporter des Fernsehsenders CNN die Situation in Lake Charles. Der Wind habe selbst die stabilsten Gebäude erzittern lassen, Glasscherben seien durch die Luft geflogen. Fensterscheiben eines massiven Hochhauses in dem Ort hielten der Wucht des Sturms nicht Stand, wie bei Tageslicht sichtbar wurde.
Über dem Festland schwächer geworden, aber weiterhin gefährlich
„Laura“ schwächte sich über dem Festland dann wie erwartet rasch ab, bleibt aber weiterhin gefährlich. Der Wirbelsturm hatte über ungewöhnlich warmem Meerwasser rasch an Kraft gewonnen und war am Mittwoch innerhalb weniger Stunden von Kategorie zwei auf Kategorie vier hochgestuft worden. Damit war „Laura“ der erste sehr starke Hurrikan der Saison. Die US-Klimabehörde NOAA rechnet damit, dass 2020 ein Rekordjahr für Wirbelstürme werden könnte.
Vor 15 Jahren zog „Katrina“ über Louisiana hinweg
Der Bundesstaat hat traumatische Erfahrungen mit Wirbelstürmen gemacht. Vor fast genau 15 Jahren - am 29. August - suchte „Katrina“ ihn heim: ein Wirbelsturm der höchsten Kategorie fünf mit Winden von einer Geschwindigkeit bis zu 280 Kilometer in der Stunde. „Katrina“ richtete Schäden historischen Ausmaßes an, ein Museum in New Orleans erinnert an die Katastrophe. Gut 80 Prozent der Großstadt wurden überflutet. „Katrina“ tötete insgesamt mehr als 1800 Menschen, Hunderte galten als vermisst.
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