Österreichs Wirtschaft ist wegen des weitreichenden Shutdowns aufgrund der Corona-Pandemie im zweiten Quartal eine Spur weniger stark eingebrochen als bisher angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sackte im Jahresabstand um 12,5 Prozent ab, teilte das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo am Freitag mit. Vor einem Monat war das Institut noch von 12,8 Prozent Minus ausgegangen.
Im Quartalsabstand, also gegenüber Jänner bis März, verringerte sich das heimische BIP im Zeitraum April bis Juni gemäß der Revision um 10,4 Prozent, bisher war man von einem Minus von 10,7 Prozent ausgegangen.
Die Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung ließen wie berichtet vor allem konsumrelevante Bereiche wie Tourismus, Verkehr, Handel, persönliche Dienstleistungen sowie Kunst, Unterhaltung und Erholung einbrechen. Mit dem internationalen Einbruch der Wirtschaft ging auch die Konjunktur in der heimischen Industrie sowie die Exportnachfrage und Exporttätigkeit (minus 19,8 Prozent) zurück. Im Euroraum sackte das BIP im Quartalsabstand um 12,1 Prozent ab, in der EU um 11,7 Prozent. „Besonders betroffen zeigten sich die Konsumausgaben der privaten Haushalte“, so das Wifo.
Dienstleistungsbereiche entwickelten sich uneinheitlich
In den konsumrelevanten Branchen sank die Wertschöpfung massiv. In den Bereichen Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie betrug der Rückgang kräftige 26,7 Prozent im Jahresabstand. Die Bereiche Sport-, Kultur- und Unterhaltungseinrichtungen sowie persönliche Dienstleistungen waren ebenfalls stark von den Maßnahmen zur Covid-19-Eindämmung betroffen, die Wertschöpfung sank hier um 32 Prozent.
In den Sektoren Information und Kommunikation, Kredit- und Versicherungswesen, Grundstücks- und Wohnungswesen stabilisierte die Entwicklung hingegen das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal. Ihre nächsten vierteljährlichen Prognosen wollen Wifo und IHS am 9. Oktober vorlegen.
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