Infektionen im Ausland

Ungarn schließt ab 1. September alle Grenzen

Ausland
28.08.2020 19:37

Angesichts steigender Infektionszahlen in Europa schließt Ungarn mit 1. September wieder alle seine Grenzen. Angehörige anderer Staaten dürfen dann nur noch aus triftigem Grund einreisen. Transitkorridore würden aber gesichert, betonte Kanzleiminister Gergely Gulyas am Freitag. Die meisten Infektionen gehen laut der Regierung auf Infektionen im Ausland zurück. 

Wie die Regierung bekannt gab, seien die meisten Neuansteckungen im Land aus dem Ausland eingeschleppt worden. Aus diesem Grund erklärte Regierungssprecher Gulyas, dass ab 1. September nur noch ungarische Staatsbürger einreisen dürfen. Ausländer müssen dazu einen triftigen Grund angeben.

Ungarische Polizisten (Bild: APA/AFP/Alex Halada)
Ungarische Polizisten

Ungarn, die nach dem Stichtag wieder zurückreisen, müssen sich in eine zweiwöchige Quarantäne begeben - und können diese nur durch zwei negative Corona-Tests, die innerhalb von zwei Tagen gemacht werden müssen, abbrechen. Für die Kosten müssen die Betroffenen selbst aufkommen. Die neuen Verordnungen sollen einen Monat Gültigkeit besitzen und im Oktober neu behandelt werden.

Ungarns Kanzleramtsminister Gergely Gulyas (Bild: AFP)
Ungarns Kanzleramtsminister Gergely Gulyas

Kanzleiminister selbst in Quarantäne
Gulyas befand sich bis Freitag selbst in Quarantäne. Er hatte vergangenen Samstag an einer Garten-Party teilgenommen, wo einer der Teilnehmer im Nachhinein Corona-positiv getestet wurde. Zwei im Anschluss vorgenommene Tests fielen jedoch negativ aus.

Schule startet kommende Woche
Mit den verschärften Maßnahmen soll für die Sicherheit der besonders gefährdeten betagten Menschen, der sich auf den Schulstart vorbereitenden Kinder und für das reibungslose Funktionieren der Wirtschaft gesorgt werden, erklärte Gulyas. Ab 1. September soll der Schulunterricht in Ungarn wieder aufgenommen werden, wobei die Lage an den Schulen und eventuelle erneute Schließungen gesondert abgewogen werden sollen. Von Feiern zum Schulbeginn solle jedenfalls Abstand genommen werden, so der Minister. 

Korridore für Transit sollen Szenen wie im März vermeiden
Transitkorridore werden gesichert, betonte Gulyas. Erst im März war es zu chaotischen Szenen an den ungarischen Grenzen gekommen, als die Regierung aus ähnlichen Motiven die Einreise und Durchfahrt von ausländischen Reisenden verweigert hatte. Innerhalb kürzester Zeit entwickelten sich massive Staus - der Lieferverkehr war unterbrochen und viele Lkw-Fahrer saßen an den Grenzen fest.

Transitkorridore sollen gesichert werden und chaotische Verkehrsszenen wie im März verhindern. (Bild: APA/HERBERT P. OCZERET)
Transitkorridore sollen gesichert werden und chaotische Verkehrsszenen wie im März verhindern.

Infektionszahlen steigen wieder
Die Zahl der Neuinfektionen in Ungarn lag am Donnerstag bei 132 Personen innerhalb von 24 Stunden - derzeit leben im östlichen Nachbarland rund zehn Millionen Menschen. Zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung des Virus gilt derzeit bereits eine Maskenpflicht in geschlossenen Räumen, mit Ausnahme von Gaststätten - außerdem müssen Mindestabstände eingehalten werden.

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