Plastik ist im Alltag allgegenwärtig - in den Ferien oft noch mehr als zu Hause. Anstatt Delfine zu dokumentieren, hat ein italienisches Forscherteam der von der Meeresschutzorganisation unterstützen Institution „Dolphin Biology & Conservation“ vor der Region Veneto, Italien, in nur wenigen Stunden dieses Plastikspielzeug zusammengesammelt.
Plastik: „Das Konsumprodukt aus Erdöl wird aus extrem dünnen und weichen Kunststoff hergestellt. Es ist die Quintessenz an ‚geplantem Verschleiß‘. Das kurzweilige Vergnügen steht hohen Umweltkosten und viel Tierleid gegenüber. Wir appellieren an Strandurlauber, auf solche Plastikspielsachen zu verzichten und auch mehr Verantwortung zu übernehmen“ sagt Fabienne McLellan, Meeresschutzkampaignerin bei OceanCare. Durch Windvertreibung werden die Gegenstände in küstenferne Gewässer getrieben.
Die herumtreibenden Strandutensilien und anderer Plastikmüll bedrohen die Meerestiere akut. Wer sich darin verfängt, kann kaum mehr entkommen. Hunderttausende Wale und Delfine werden jedes Jahr erdrosselt oder ersticken mit gefesselten Flossen. Plastikabfall stellt eine der größten Quellen der Meeresverschmutzung dar. Jeden Tag landen weltweit über 15.000 Tonnen Kunststoff im Meer. Momentan gibt es weltweit fünf gigantische Müllstrudel. Das Mittelmeer kann aufgrund der ähnlichen Dichte an Müll als sechster Strudel bezeichnet werden.
Sechster Müllteppich im Mittelmeer
Gemäß einer Studie gilt das Mittelmeer als eine der Regionen mit der größten Plastikverschmutzung der Welt. Die Forscher sprechen von einer „great accumulation zone of plastic debris“ aufgrund hoher menschlicher Präsenz und bedingt durch Strömungsregime. Zwischen 1000 und 3000 Tonnen an Plastikfragmenten schwimmen im Mittelmeer, schätzen die Wissenschaftler. Im Mittelmeerbecken wurden drei große Sub-Regionen als Akkumulationszonen identifiziert, in denen die Plastikdichte besonders hoch ist und den Werten der fünf bekannten Müll-Teppichen sehr nahekommen.
Meeresströmungen verteilen Müll
Diese drei „Hotspots“ für Plastikabfälle liegen nordöstlich der Balearen, im Tyrrhenischen Meer und im Golf von Sirte. Dabei stammt nicht der ganze Abfall von den Anrainerstaaten selbst, denn die Meeresströmungen tragen das schwimmende Treibgut von überall her in solche Akkumulationszonen.
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