Blumen für Randalierer, dem Messerstecher gut zureden, beim Einbrecher reicht ein leichter Schulterklopfer: Das mag in der rosa Zuckerwattewelt einer Fünfjährigen niedlich klingen, wenn aber eine Regierungspartei der Polizei ihre Schusswaffen wegnehmen will, ist das bedenklich. Daher ein Wahlkasperl für die Wiener Grünen.
Auf der Plattform wahlkabine.at beantworten die Grünen die Frage nach einer Entwaffnung der Polizei mit „Ja“. Sicherheitssprecher Niki Kunrath bestätigt der „Krone“ diese Position: „Wien ist eine der sichersten Millionenstädte der Welt. Warum Verkehrspolizisten bewaffnet sein sollen, ist für uns nicht nachvollziehbar“, meint Kunrath. Er verweist auf Großbritannien, wo die Uniformierten oft nur mit Pfefferspray, Taser und Schlagstock unterwegs sind. Das stimmt zwar: Englische Bobbys tragen selten Pistolen. Doch auf der Insel gibt es pro Kopf weit weniger Schusswaffen als in Österreich.
Harte Kritik von ÖVP und FPÖ
Die Reaktion der politischen Mitbewerber folgte prompt: Wer glaube, „dass man einen bewaffneten Straftäter stets mit lieben Worten und einem Teddybären beruhigen kann“, lebe in einer Parallelwelt, wettert FPÖ-Vizebürgermeister Dominik Nepp. „Die Forderung nach Entwaffnung der Polizei lässt jegliche Vernunft und Hausverstand bei den Grünen vermissen und ist klar abzulehnen“, erklärt ÖVP-Sicherheitssprecher Karl Mahrer. Hier gehe es um die Sicherheit der Polizisten, die tagtäglich ihr Leben für die Sicherheit der Österreicher aufs Spiel setzen. „Eine solche Forderung der Grünen ist absolut verantwortungslos“, so Mahrer.
Natürlich sind rauchende Colts nicht alles. Das Negativbeispiel sind die USA. Dort giert jeder nach „Firearms“, daher wird ständig herumgeballert. Aber das ist nicht Wien. Heimische Beamte zücken nur selten die Waffe und gehen mit ihr sehr sorgsam um. Das belegt die Statistik.
Liebe Grüne: Jeder Polizist hat das Recht und die Pflicht, sein und das Leben anderer zu schützen. Mit einer Kuscheloffensive wird sich das organisierte Verbrechen nicht verschrecken lassen.
Alex Schönherr, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.