Die einfachste Erklärung: Kurz leistet damit Wahlkampfhilfe für Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer. Die komplexere Erklärung: Eine TU darf mit digitalen Daten mehr machen als privaten Unternehmen erlaubt wäre. Das eröffnet enorme Möglichkeiten. Abgesehen davon, kann so eine Uni ein Magnet für internationale Konzerne und damit für frisches Kapital sein.
Für Salzburg kommt diese Entwicklung auf dem Bildungssektor einer bitteren Niederlage gleich. Allerdings auch eine selbst verschuldete. Die Universität Salzburg lebt von ihrer großen Geschichte. Impulse gehen von ihr keine mehr aus, die intellektuelle Attraktion ist verflogen. Salzburgs Uni hat sich zu einem Ort des gepflegten Rückzugs entwickelt – man bleibt lieber unter sich.
Wie es gehen könnte, zeigt seit einigen Jahren Meinhard Lukas, Rektor der Kepler-Universität in Linz. Er hat sein Haus geöffnet: für fortschrittliche Forscher und quicke Denker. Das lockt Sponsoren und Studenten aus Österreich und allen Teilen Europas an.
Letztlich wurde durch den weltoffenen Zugang des Linzer Rektors der Universitätsstandort in Oberösterreich gehörig aufgewertet. Das wird wohl mit ein Grund sein, dass die Standortwahl des Kanzlers für eine moderne Uni zugunsten von Linz und nicht von Salzburg gefallen ist.
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