Ton wird aggressiver
Griechen im Streit mit Türkei bereit zu Aufrüstung
Der Ton im Erdgasstreit zwischen der Türkei und Griechenland wird aggressiver. Nachdem Ankara am Wochenende offen mit einer militärischen Auseinandersetzung gedroht hat, visiert Griechenland angesichts der wachsenden Spannungen höhere Rüstungsausgaben an. Man sei bereit, Teile der Bargeldreserven für die Armee schon in diesem Jahr auszugeben, kündigte Finanzminister Christos Staikouras am Montag an.
Darüber, wie die Mittel eingesetzt werden könnten, machte der Finanzminister im Sender Alpha TV keine Angaben. „Das hängt von den Prioritäten der Regierung und des Verteidigungsministeriums ab“, so Staikouras. Griechenland hat in den vergangenen zehn Jahren wegen der Schuldenkrise die Verteidigungsausgaben deutlich gekürzt.
Griechenland und die Türkei erheben beide Ansprüche auf Seegebiete im östlichen Mittelmeer, in denen Öl- und Gasvorkommen vermutet werden. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan warnte am Mittwoch vor einer Konfrontation mit der Türkei: „Falls jemand den Preis dafür zahlen will, kann er sich gern mit uns anlegen.“ Die Türkei sei entschlossen, alles Notwendige zu tun, um ihre Rechte im Schwarzen Meer, in der Ägäis und im Mittelmeerraum zu erlangen.
„Politik wie im 19. Jahrhundert“
Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu verwies dann am Samstagabend auf eine Parlamentsentscheidung seines Landes aus den 1990er-Jahren, das eine Ausdehnung der griechischen Hoheitsgewässer in der Ägäis zum Kriegsgrund erklärt hatte. Diese Entscheidung sei auch heute noch gültig. Die Türkei betreibe mit Kriegsdrohungen eine Politik wie im 19. Jahrhundert, tönt es daraufhin aus dem Ministerium in Athen. Präsident Recep Tayyip Erdogan lehnt einen Kompromiss durch einen internationalen Schiedsspruch ab und will im Mittelmeer haben, „was der Türkei zusteht“.
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