Interner Brief

Causa wird absurd – AKH-Ärzte sollen Hebammen spielen!

Wien
24.09.2010 17:15
Vielleicht möchte Direktor Prof. Reinhard Krepler ja gleich selbst einmal anpacken? Frauenheilkunde-Vorstand Prof. Peter Husslein gießt derzeit Öl ins Feuer rund um die Hebammen-Problematik im Wiener AKH. In einem internen Brief informiert er seine Ärzte, dass sie "Hebammen-Tätigkeiten übernehmen müssen".

Ärzte als Hebammen – vielleicht dürfen die Geburtshelferinnen im Ausgleich dazu ja demnächst ein paar Nieren transplantieren. Im Wiener AKH ist derzeit offenbar alles möglich. Wie berichtet, legte eine "zufällige" Krankenstands-Serie der Hebammen kurzfristig den Betrieb im Kreißsaal lahm.

Derzeit ist die Situation bereinigt, was man vom Grundproblem noch lange nicht sagen kann. "Wir können im Notfall auf einen Pool von 20 freiberuflichen Hebammen zugreifen", erklärt AKH-Direktor Krepler. "Gerade im Herbst und Winter rechne ich mit weiteren Krankenständen." Hussleins Brief nennt der Chef "unrichtig formuliert" – dabei zeigt er den ganzen Kompetenzen-Wirrwarr in der Klinik genau auf. Ärzte sind an der Medizin-Uni angestellt, Nicht-Ärzte (Hebammen & Co.) gehören zur Stadt Wien. Husslein sind also die Hände gebunden.

Und die freiberuflichen Hebammen kamen Donnerstag auch gleich zum Einsatz – sowohl zum Tag- als auch zum Nacht-Dienst. Krepler: "Wir haben derzeit die reguläre Menge an Mitarbeiterinnen." Die Ärzte können also aufatmen.

von Michael Pommer, Kronen Zeitung

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