Sieben in Rücken
Trump verglich Polizeischüsse mit Fehler beim Golf
US-Präsident Donald Trump sorgt wieder einmal mit einer provokativen Aussage für Wirbel. So verglich er im konservativen Nachrichtensender Fox News die Polizeischüsse in Kenosha mit einem Fehler beim Golfspielen. Polizisten würden unter Druck Fehler machen: „Sie versagen. Wie bei einem Golfturnier, wenn jemand einen Putt aus drei Fuß Entfernung verfehlt.“ Zuvor hatte Trump die „Black Lives Matter“-Anhänger mit „Terroristen“ gleichgesetzt.
Trump hatte zuvor bei einem umstrittenen Besuch in der Stadt Kenosha die dortigen Ausschreitungen nach Polizeischüssen auf einen Afroamerikaner als „Inlandsterrorismus“ bezeichnet. Die Stadt im Bundesstaat Wisconsin sei von „anti-amerikanischen Krawallen“ erschüttert worden, sagte Trump am Dienstag. Dies sei kein „friedlicher Protest“, sagte der Republikaner, der sich selbst als „Präsident von Recht und Ordnung“ bezeichnet.
In seiner Rede ging Trump weder auf die Polizeischüsse auf den Afroamerikaner Jacob Blake in Kenosha ein, die zu den Ausschreitungen geführt hatten, noch auf den Tod von zwei Menschen am Rande der Proteste. Auch traf er bei seinem Besuch nicht die Familie von Jacob Blake.
Brennpunkt nach Polizeischüssen
Kenosha ist der jüngste Brennpunkt der Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt, deren Schauplatz zahlreiche Städte quer durch die USA sind, seit der Afroamerikaner George Floyd im Mai in Minneapolis bei einem Polizeieinsatz getötet wurde.
Viele Proteste wurden begleitet von teils schweren Ausschreitungen, oft prallen Anhänger der „Black Lives Matter“-Bewegung auf Trump-Verfechter. So auch in Kenosha, wo der Auslöser sieben Schüsse eines weißen Polizisten in den Rücken des schwarzen Familienvaters Jacob Blake am 23. August waren. Der 29-Jährige ist seitdem von der Hüfte abwärts gelähmt.
Weißer (17) erschoss zwei Menschen
Bei darauffolgenden Zusammenstößen hatte mutmaßlich ein 17-jähriger Weißer zwei Menschen, die gegen Rassismus protestierten, erschossen und einen dritten verletzt. Er ist wegen Mordes angeklagt. Trump verteidigte den Teenager vor seiner Abreise nach Kenosha. Der Jugendliche habe sich wohl nur selbst verteidigen wollen.
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