Er ist Beschuldigter und Kronzeuge in der Spesen-Affäre von Heinz-Christian Strache: Ex-Leibwächter R. Noch vor Auffliegen der Affäre unterhält sich dieser mit einer FPÖ-Mitarbeiterin am Telefon über Straches verschwenderischen Umgang mit Parteigeld, dessen Maßlosigkeit und dass er Mitarbeiter für private Aufträge eingespannt hat. Der „Krone“ liegt das Abhörprotokoll vor.
Im Herbst des Vorjahres wurde die Spesen-Affäre um Heinz-Christian Strache bekannt. Strache soll ja zahlreiche private Ausgaben über die FPÖ abgerechnet haben, indem er und ehemalige Mitarbeiter von ihm diese durch Scheinbelege als berufliche Spesen deklariert haben.
Deshalb ermittelt die Staatsanwaltschaft Wien wegen des Verdachts der Untreue - gegen Strache, seine Gattin Philippa Strache und drei ehemalige Mitarbeiter des Ex-Parteichefs. Für alle gilt die Unschuldsvermutung.
Leibwächter R. belastet Strache schwer
Noch vor Auffliegen der Affäre unterhält sich einer dieser drei ehemaligen Mitarbeiter - Kronzeuge und Leibwächter R. - im Sommer des Vorjahres mit der FPÖ-Mitarbeiterin M. über Strache - am Telefon, das zu diesem Zeitpunkt abgehört wurde. Der „Krone“ liegt das Protokoll über das Gespräch, das tief blicken lässt, vor.
Hier einige Auszüge:
R.: „Clash of Clans“ (ein Handyspiel, Anm.) is ma jetzt a no eingfalln kurz.
M.: Ja, Wahnsinn, bist deppert, was da Geld reingflossen ist. Irre. Irre.
R.: Und was ich Sachen abgebogen hab mitn Schnellfahren und dergleichen. Wo eigentlich er verantwortlich war. Wo ma Sachen ghabt ham, die knapp gerichtsanhängig waren.
A.: Weil er die Sachen nicht bezahlt hat und in Mistkübel ghaut und ned oghoit hat (...). Mitn Kreditschutzverband hab i verhandelt und die Einzahlungsbestätigung überwiesen. I hab des ois von mein Konto gmacht, (...) damit er ja ned aufschlagt.
M.: Er hat überhaupt, überhaupt ohne Maß und Ziel. Des kommt halt auch dazu, weil halt, weil den Wert nicht erkennen, weils eh andere zahlen.
R.: Ja, es is halt vollkommen maßlos. Er war wirklich abartig maßlos.
R.: Den J. (einen FPÖ-Mitarbeiter, Anm.) hat er bei Tag und Nacht gequält.
M.: Richtig. Richtig. 24 Stunden, sieben Tage die Woche, für private Gschichtn. Für alles.
Sandra Schieder und Christoph Budin, Kronen Zeitung
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