Die fünfte Mobilfunkgeneration 5G mit hohen Datenübertragungsraten wird nach Einschätzung von Qualcomm-Präsident Cristiano Amon in naher Zukunft von quasi jedem neuen Smartphone unterstützt werden. Das stellte Amon in der Eröffnungsrede der Berliner Technikmesse IFA in Aussicht. Bisher ist 5G nur in teuren Spitzen-Smartphones sowie wenigen Mittelklassegeräten verfügbar.
Die Verbreitung von 5G werde durch den neuen Snapdragon-4-Chip angetrieben: „Er wird das Versprechen einlösen, 5G für alle Smartphone-Nutzer verfügbar zu machen.“ Mit ihm sei es möglich, den neuen Mobilfunkstandard auch mit günstigeren Geräten von Herstellern wie Motorola, Oppo und Xiaomi ab 125 Dollar (105 Euro) zu unterstützen.
5G bietet nicht nur höhere Datenübertragungsraten, sondern auch geringere Reaktionszeiten (Latenz), was für Anwendungen wie Telemedizin oder Spiele-Streaming entscheidend ist. Außerdem kann man mit 5G viel besser eine größere Anzahl von Geräten in einer Funkzelle versorgen, etwa in einem voll besetzten Fußballstadion.
Ausbau in Deutschland schreitet voran
Claudia Nemat, Vorstandsmitglied Technologie & Innovation der Deutschen Telekom AG, kündigte in einem eingeblendeten Videoclip an, 5G werde bis zum Jahresende in Deutschland zwei Drittel der Bevölkerung erreichen. 5G ist nach Angaben von Qualcomm derzeit in 80 öffentlichen Netzwerken in mehr als 35 Ländern in Afrika, Asien, Europa, Nordamerika, Ozeanien/Australien und Südamerika verfügbar. In diesen Regionen gebe es 3,5 Milliarden Smartphoneanwender.
Qualcomm ist der weltgrößte Hersteller von Mobilfunkchips. Für die Verbreitung von 5G dürfte aber auch das iPhone von Apple eine wichtige Rolle spielen, das nicht mit einem Snapdragon-Chip von Qualcomm läuft. Nach einer Einigung im Patentstreit zwischen Apple und Qualcomm erwarten Experten, dass das im Herbst erwartete iPhone 12 auch 5G unterstützen wird. Bisher unterstützen die Smartphones von Apple nur 4G (LTE).
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