Die Corona-Pandemie hat die seit Jahren bestehenden Versorgungslücken im Pflegebereich deutlich sichtbar gemacht. Bei seinem Tirol-Besuch stellte der grüne Gesundheitsminister Rudolf Anschober seine Pläne für die Pflegereform vor.
Zu wenig Personal in Heimen. Zu wenig Unterstützung für pflegende Angehörige und in der Behindertenhilfe. Diese Probleme gab es schon vor Corona. Doch die Pandemie hat sie deutlich verschärft und sichtbar gemacht. Bei seinem Tirol-Besuch versprach Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Samstag, dass nun bei der Pflegereform Tempo gemacht werde.
Mehr als 100.000 Pflegekräfte fehlen
In einem halben Jahr will er in die Umsetzung gehen. Laut Berechnungen braucht Österreich bis 2030 mehr als 100.000 zusätzliche Pflegekräfte. Der Minister sieht in den aktuell hohen Arbeitslosenzahlen die Chance, mehr Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen. Pflegende Angehörige sollen entlastet werden. Anschober spricht etwa von einem oder mehreren Urlaubstagen mit gesetzlichem Anspruch.
Dem burgenländischen Modell, bei dem Angehörige vom Land als Pflegekräfte angestellt werden, kann der Minister einiges abgewinnen. Die bundesweite Machbarkeit könne aber zum Problem werden. Eine Pflegeversicherung - wie vor allem in der ÖVP gefordert - schließt Anschober „in dieser Legislaturperiode“ aus.
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