„Unamerikanisch“
Trump stellt Anti-Rassismus-Kurse für Behörden ein
Inmitten der landesweiten Proteste gegen Rassismus hat US-Präsident Donald Trump staatliche Stellen angewiesen, ihre Mitarbeiter nicht mehr an Anti-Rassismus-Trainings teilnehmen zu lassen. Die angebotenen Kurse kämen „unamerikanischer Propaganda“ gleich, erklärte das Weiße Haus am Freitag.
In Portland und weiteren US-Städten gibt es seit Wochen Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt, die durch den Tod des Schwarzen George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz Ende Mai ausgelöst worden waren. Dennoch sieht das Weiße Haus offenbar keinen Bedarf für Anti-Rassismus-Schulungen der Mitarbeiter staatlicher Behörden. Nach Angaben des Weißen Hauses wurden die Bundesbehörden angewiesen, das Geld der Steuerzahler nicht mehr für „spaltende, unamerikanische Propaganda-Trainingseinheiten“ auszugeben.
„Alle Weißen tragen zu Rassismus bei“
Teilnehmern solcher Trainings sei erklärt worden, dass „praktisch alle Weißen zu Rassismus beitragen“, erklärte das Weiße Haus. „Medienberichten zufolge wurde in einigen Kursen behauptet, bereits in der Überzeugung, dass Amerika das Land der Möglichkeiten ist, oder in der Überzeugung, dass der am besten Qualifizierte den Job erhalten sollte, stecke Rassismus“, hieß es in der Erklärung.
Rund 20 Demonstranten verhaftet
Am Freitagabend waren in Portland unterdessen erneut rund 200 Menschen auf die Straße gegangen, um gegen Rassismus und Polizeigewalt zu protestieren. Einige warfen Wasserflaschen auf die Sicherheitskräfte, die Polizei setzte Tränengas ein und nahm rund 20 Demonstranten fest.
Die Gewalt bei den landesweiten Protesten hat inzwischen auch den Präsidentschaftswahlkampf erreicht. Während US-Präsident Trump versucht, sich als „Präsident für Recht und Ordnung“ in Szene zu setzen, warf sein demokratischer Herausforderer Joe Biden ihm wiederholt vor, die Gewalt aus politischen Gründen zu schüren.
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