Glück im Unglück hatten Hunderte Kinder, die in der Nachkriegszeit für einige Wochen oder Monate in andere Länder reisen durften.
Gastfamilien aus anderen Ländern nahmen in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg Kinder aus Österreich und Deutschland bei sich auf, um ihnen eine Pause von Hunger, Armut und Elend zu ermöglichen. Denn der Krieg war zwar vorbei – doch die Nachkriegszeit war nicht einfach. Etliche Familien waren zerrissen, hatten kein Einkommen und mussten hungern und frieren.
Am aktivsten brachte sich damals die Schweiz ein
Ihre Hilfsbereitschaft gegenüber Kriegsgeschädigten drückte sich in den Aktionen „Schweizer Spende“ bzw. „Schweizer Grenzlandhilfe“ aus. In den Jahren 1946 bis 1956 nahmen Familien aus der Schweiz rund 181.000 Kinder vorübergehend bei sich auf, viele von ihnen aus Österreich. Ähnliche Aktionen gab es übrigens auch in Dänemark, den Niederlanden und Portugal, wo ebenfalls österreichische Kinder untergebracht wurden.
Viele von ihnen waren mangelernährt oder hatten andere Krankheiten – sie stammten aus großen Familien, die sich das Leben nicht leisten konnten oder aber aus Familien, in denen die Väter nicht lebend bzw. arbeitsunfähig aus dem Krieg zurückgekehrt waren. In den fremden Ländern erhielten sie Fürsorge und konnten sich von den Schrecken des Krieges erholen...
Mehr aus unserer Serie „75 Jahre Kriegsende“:
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