Nach Angaben der Gemeinde habe es zahlreiche Einsprüche bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Innsbruck-Land gegeben. Diese müssten geprüft werden.
"Das Hotel ist kein Muss. Der Betrieb wird sich nicht rechnen. Die Finanzierung von fünf bis zehn Millionen Euro ist nicht gesichert", mit diesen Zitaten zum Hotel-Projekt am Obernberger See lässt Grundeigentümer und Projektwerber Gerhard Stocker aufhorchen. In einem Gespräch mit Fritz Gurgiser habe Stocker nun endlich Farbe bekannt. Das Hotel sei für ihn, seine Frau und den Stiefsohn nicht mehr als ein Hobby, die Rentabilität stellt die Familie selbst infrage. Ergo: Das sensible Landschaftsschutzgebiet "Nößlachjoch-Obernberger See-Tribulaune" (1984) wird mit dem Siegel der Politik zerstört, damit die Familie Stocker einem "Hobby nachgehen kann".
Wie die "Krone" berichtete, will Stocker auf der Gasthaus-Parzelle (3.000 Quadratmeter) am Nordrand des Sees ein Hotel aus dem Boden stampfen – inklusive Seminarkomplex, Wellnessbereich und Tiefgarage. Als Zimmer sollen 14 Stahlcontainer fungieren, die in die Erde eingelassen werden. Dieser Bau wurde bisher von jedem fachkundigen Gremium weltweit abgelehnt. Mediziner vermuten gesundheitliche Schäden durch das Metallkonstrukt.
Landesumweltanwalt Johannes Kostenzer warnt vor einer Intensivierung des Verkehrs, sowie vor der Entstehung einer "Zwei-Klassen-Gesellschaft" zwischen Hotelgast und Wanderer.
Hotel als Timesharing- Projekt?
Kritisch zu beleuchten ist auch das Finanzierungsmodell von Stocker: Er will ein Anlegermodell a la Timesharing ins Leben rufen. Somit würde jeder Teilhaber einen Freizeitwohnsitz im Schutzgebiet besitzen. Neue Idee: Gurgiser will, dass Obernberg das dritte Tiroler Bergsteigerdorf wird…
von Matthias Holzmann (Tiroler Krone) und tirol.krone.at
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