Wenn Lionel Messi am Montag die Ciutat Esportiva Joan Gamper betritt, ist es nicht mehr, wie es einmal war. Der Wirbel um den Wechsel-Versuch des sechsfachen Weltfußballers hat beim lebenden Denkmal des FC Barcelona und dem Verein selbst Spuren hinterlassen. Bei einer festgeschriebenen Ablösesumme von 700 Millionen Euro, die Messi mit einer Klausel umgehen wollte, werden auch Erfolgsgemeinschaften auf eine maximale Zerreißprobe gestellt. Nachdem die Mannschaft unter dem neuen Trainer Ronald Koeman bereits seit einer Woche die Vorbereitung auf die neue Saison aufgenommen hat, soll Messi - wenn der Corona-Test negativ ausfällt - Anfang der Woche dazustoßen.
Nicht nur, dass Koeman bereits angemerkt haben soll, dass er Messi nicht mehr die gewohnten Privilegien einräumen will, bleibt auch die Frage, wie sich die Fans des Klubs verhalten, wenn auch in der kommenden Spielzeit der Erfolg ausbleibt. In der vergangenen Saison holte der FC Barcelona nicht einen Titel.
Messi-Freunde vor Abschied
Der Zwangsverbleib birgt Zündstoff. Müssen Messi-Freunde wie Luis Suarez oder Arturo Vidal den Verein wie bisher geplant verlassen, dürfte das Messis Laune nicht zuträglich sein. Es heißt, Koeman liebäugele mit den Verpflichtungen seiner Landsleute Memphis Depay von Olympique Lyon und Georginio Wijnaldum von Liverpool.
Hoffen auf Jungstar
Hoffnung auf bessere Zeit wecken derzeit aber nur der aus München zurückgekehrte Philippe Coutinho, der am Freitag das Training schon vier Tage vor Ende seines Urlaubs wieder aufnahm, und vor allem Ansu Fati. Der 17-Jährige feierte am Donnerstag gegen Deutschland ein gutes Debüt im spanischen Nationalteam und wird von manchen schon als neuer Messi gesehen.
Doch noch ist der alte Messi da. Er versicherte, „alles geben“ zu wollen. Im gleichen Atemzug stichelte er aber schon wieder gegen die Chefetage um Josep Maria Bartomeu: „Schon seit langem gibt es kein Projekt oder sonst irgendetwas. Sie betreiben Flickschusterei.“ Medienberichten zufolge sind einige Vorstandsmitglieder bereits besorgt um die Zukunft des Klubs. Ein weiterer Machtkampf steht spätestens im Frühjahr 2021 an, wenn es um die neue Besetzung des Präsidentenpostens geht.
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