Immer weniger Menschen in Europa sterben an Covid-19. Ist das Virus vielleicht harmloser geworden? Mediziner Michael Kunze erklärt die Gründe.
Laut Erhebungen des Österreichischen Gesundheitsministeriums fielen die meisten der insgesamt 736 bestätigten Todesfälle in die Altersgruppe ab 65, fast 300 Verstorbene waren bereits über 85 Jahre alt. Bei den bis 34-Jährigen sind hingegen bisher gar keine Todesopfer zu beklagen.
Immer mehr Junge infizieren sich
Der europaweite Trend, dass die Corona-Todesraten sinken, hat zwei Gründe, wie Univ.-Prof. Dr. Michael Kunze, Zentrum für Public Health, MedUni, zusammenfasst: „Erstens werden jetzt eben immer mehr junge Menschen infiziert bzw. positiv getestet, und wir wissen, dass bei ihnen oft keine oder weniger Symptome auftreten. Es kommt nur in Ausnahmesituationen zu bedrohlichen Krankheitsausbrüchen.“
Zweitens habe die Therapie „enorme Fortschritte gemacht. So kann man nun, z.B. mit dem Medikament Remdesivir, frühzeitig eingreifen. Auch ist mittlerweile bekannt, dass Kortison wichtig ist, um die überschießende Immunreaktion zu dämpfen. Gerinnungsstörungen können besser behandelt werden, und die Beatmungssituation wurde ebenfalls optimiert“, so Kunze.
Vielen Erkrankten drohen gravierende Spätfolgen
Ärzte warnen aber davor, Spätschäden zu unterschätzen. Verminderte Leistungsfähigkeit, Herz-Kreislauf-Belastung und Atemprobleme können voraussichtlich jahrelang anhalten. So haben auch in der Sonntags-„Krone“ sieben Mediziner - von Internist bis Psychiaterin - die gefährlichen Folgen einer Coronavirus-Erkrankung geschildert.
Karin Podolak und Regina Modl, Kronen Zeitung/krone.at
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