Die Linzer Eisenbahnbrücke, über die derzeit die Mühlkreisbahn sowie täglich rund 16.000 Autos fahren, ist am Ende ihrer Lebensdauer angelangt. Das Denkmalamt will die Stahlkonstruktion aus 1899 erhalten, die ÖBB als Eigentümer überlegen offenbar eine teilweise Stilllegung der Mühlkreisbahn. Die Zukunft der Brücke ist daher höchst unklar.
"Seit einem Jahr wird herumdiskutiert, ohne wirklich Entscheidungen zu treffen", ärgert sich Bürgermeister und Linz-AG-Aufsichtsratschef Franz Dobusch. "Die Entscheidungen, die wir brauchen, liegen aber nicht im Kompetenzbereich der Stadt Linz", ergänzte Vizebürgermeister Klaus Luger. Die Stadt begrüßt daher die Pläne der Linz AG, eine neue Brücke zu errichten: "Die Lösung hat den Vorteil, dass wir jetzt selbst mit Planungen beginnen können", so Luger.
Gesamtprojekt kostet bis zu 450 Millionen Euro
In ihrer Basisstudie für eine neue Straßenbahnachse sieht die Linz AG eine Verbindung vom Mühlkreisbahnhof durch den Stadtteil Urfahr und über eine neue Donaubrücke - mit jeweils zwei Spuren für Straßenbahn und Autoverkehr - in die Innenstadt vor. Im weiteren Verlauf führt sie vorbei an wichtigen Spitälern und Infrastruktureinrichtungen, am Stadtentwicklungsgebiet Frachtenbahnhof entlang zum Hauptbahnhof. 73 Prozent der etwa 6,5 Kilometer langen Strecke sollen in Tunnel- oder Tieflage errichtet werden.
Als nächster Schritt wurde die Ausarbeitung eines Vorprojekts in Auftrag gegeben. Die Planungsarbeiten dürften noch zwei Jahre in Anspruch nehmen, die Bauzeit vier Jahre. Zudem stellt sich die Frage der Finanzierung, die Gesamtkosten werden "grob geschätzt" 335 bis 450 Millionen Euro betragen. 35 bis 75 Millionen Euro davon entfallen auf die neue Brücke, die parallel zur Eisenbahnbrücke errichtet werden soll. Sie müsse in schlichter Bauweise ausfallen und "sich hinter das Denkmal ducken", ist für Dobusch klar.
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