Einstweilige Verfügung

Epic will „Fortnite“ zurück in App Store klagen

Digital
07.09.2020 15:48

Das Tauziehen mit dem Apple-Konzern um die 30-Prozent-Provision bei App-Store-Verkäufen entwickelt sich für den „Fortnite“-Entwickler Epic Games nicht wie erhofft: Nachdem man Apple mit einem alternativen Bezahlsystem herausgefordert hatte und aus dem App Store geworfen wurde, will man wegen Nutzerschwund nun gerichtlich durchsetzen, dass „Fortnite“ dort wieder verfügbar sein muss.

Das berichtet das IT-Portal „The Verge“, laut dem Epic Games bei einem Gericht in Nordkalifornien eine einstweilige Verfügung anstrebt, die Apple dazu zwingen soll, „Fortnite“ wieder im App Store anzubieten. Epic Games drohe sonst „irreparabler Schaden“ durch den „Monopolisten“ Apple, der „jeglichen Wettbewerb explizit verbietet“, wie Epic es formuliert.

Keine neue „Fortnite“-Season für iOS-Gamer
Hintergrund: Vor wenigen Tagen ging Epics Multiplayer-Megahit „Fortnite“ in eine neue Season - allerdings nicht auf Apple-Geräten. Dort können zwar weiterhin bestehende „Fortnite“-Installationen gestartet werden, neu herunterladen oder Updates einspielen kann man mangels App-Store-Verfügbarkeit derzeit aber nicht. Dadurch sind Apple-User von der neuesten Season ausgeschlossen, so lang Epic Games und Apple sich nicht einigen.

(Bild: ©freeman83 - stock.adobe.com)

Die Zahl der täglich aktiven „Fortnite“-Spieler mit iOS-Betriebssystem sei laut Epic Games bereits um 60 Prozent gesunken - und drohe weiter zu fallen, wenn das beliebte Spiel nicht schnell wieder im App Store verfügbar gemacht werde. Bei Epic gibt man sich nun besorgt, „diese Nutzer nie wieder zu sehen“, zitiert das IT-Portal „The Verge“ aus Epics Klageschrift.

Zitat Icon

Auch wir sind enttäuscht darüber, dass wir den Account von Epic Games im App Store terminieren mussten.

Offizielles Apple-Statement

Bei Apple bleibt man trotzdem hart. In einem Statement erklärt der iPhone-Konzern: „Auch wir sind enttäuscht darüber, dass wir den Account von Epic Games im App Store terminieren mussten. Das Gericht hat Epic empfohlen, sich an unsere App-Store-Richtlinien zu halten, während der Fall verhandelt wird - Richtlinien, an die sie sich ein Jahrzehnt hielten, bevor sie diese Situation erzeugt haben. Epic hat sich geweigert, übermittelte stattdessen wiederholt ‚Fortnite‘-Updates, die gegen die Richtlinien verstoßen. Das ist nicht fair den anderen Entwicklern gegenüber. Wir hoffen, in Zukunft wieder zusammenarbeiten zu können, aber leider ist das derzeit nicht möglich.“

Epic setzte auf Eskalation
Epic Games kämpft schon länger gegen die Provisionen, die beim Verkauf digitaler Güter über die App-Marktplätze von Apple und Google fällig werden und eskalierte den Streit um die Abgaben Mitte August mit der Einführung eines eigenen Bezahlsystems in der iOS- und Android-Version von „Fortnite“.

(Bild: Epic Games)

Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Apple und Google warfen „Fortnite“ aus ihren App-Märkten, Epic reagierte mit einer Klage und will den Konflikt gerichtlich austragen lassen. Apple warf Epic in Folge auch aus seinem Entwicklerprogramm und auch die Epic-Grafiktechnologie Unreal Engine, die viele Spielestudios für die Umsetzung ihrer Projekte verwenden, geriet zwischen die Fronten. Bei der Unreal Engine musste Apple auf Drängen eines kalifornischen Gerichts allerdings zurückrudern.

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