Schnell und leistbar: Die Hersteller von Covid-Impfungen wetteifern um den Markt. Um 2,50 Euro sollen, wie berichtet, Ende des Jahres die ersten Dosen eines Covid-Impfstoffes produziert werden. Möglich sind länder- und händlerspezifische Aufschläge - aber nicht in Österreich. Hier soll der Bund die Kosten tragen. „Jeder, der sich impfen lassen möchte, wird die Möglichkeit haben. Der Impfstoff wird an die Österreicher gratis abgegeben“, wie die „Krone“ verbindlich aus dem Gesundheitsministerium erfuhr.
Angesichts des angekündigten Preises von 2,50 Euro - um diese Summe will der Pharmakonzern AstraZeneca Ende des Jahres die ersten Dosen eines Covid-Impfstoffes produzieren - hatte die Virologin Christina Nicolodi im Gespräch mit der „Krone“ am Montag erklärt: „So einen billigen Herstellerpreis habe ich selten erlebt.“ In Österreich, so das Gesundheitsministerium, soll der Impfstoff für alle „niederschwellig zugänglich“ sein. Im Klartext heißt dies nun, dass die Bundesregierung den Bürgern den Impfstoff gratis zur Verfügung stellen will.
Österreich bekommt über EU-Vertrag sechs Millionen Dosen
Wer zuerst geimpft wird, entscheidet der Markt. Österreich bekommt über einen EU-Vertrag mit AstraZeneca sechs Millionen Dosen. Gespräche mit weiteren Herstellern laufen auf Landes- und EU-Ebene. Experten halten eine globale Impfstrategie für sinnvoller: Zuerst müsse das Mittel dorthin, wo man die meisten Todesfälle vermeiden kann. Die zweite Priorität hätten Länder mit den größten wirtschaftlichen und sozialen Schäden. Danach kämen Länder mit hoher Ansteckungsrate dran.
Bei nationalen Alleingängen sei die sinnvollste Verteilung eine Frage der Impfstoffart: Erzeugt er Immunität, sollten Jüngere zuerst geimpft werden, um die Verbreitung zu verlangsamen. Lindert er die Erkrankung, sollten ältere Menschen zuerst geschützt werden.
Gesundheitsminister Rudolf Anschober hatte dazu Ende August bei der EU-Vertragsunterzeichnung betont: „Unser Ziel ist, für acht Millionen Menschen eine ausreichende Menge an Impfstoff zu beschaffen, unabhängig davon, ob eine oder zwei Dosen zur Herstellung des Impfschutzes benötigt werden. Jedenfalls ist es unser erklärtes Ziel, dass für jene, die geimpft werden möchten, eine ausreichende Impfstoffversorgung gewährleistet ist.“
Kronen Zeitung/krone.at
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