Nicht nur die Corona-Krise hat die Situation auf dem Arbeitsmarkt deutlich verschärft. Auch die Commerzialbank-Pleite setzt der regionalen Wirtschaft zu. Immer mehr Firmen sind insolvent. Keinen Ausweg gibt es etwa für die Aleca Möbelwerkstätte GmbH aus Hirm, gegründet 1985. Das Konkursverfahren ist eröffnet. Sieben Dienstnehmer und 19 Gläubiger sind betroffen. Schneemann bedauert, dass „wertvolle Arbeitsplätze verloren gehen“.
Neben bereits laufenden Maßnahmen, die mithelfen, Jobs zu sichern, wird nun mit dem AMS über eine Insolvenzstiftung verhandelt. „Der Themenbogen spannt sich von der Berufsorientierung über Aus- und Weiterbildungen bis zur Vermittlung auf dem Stellenmarkt. Die genauen Inhalte werden in den nächsten Wochen konkretisiert“, sagt der Wirtschaftslandesrat. Die Arbeitsstiftung wird auch gegründet, um marode Unternehmen nach der Bankpleite zu unterstützen. Das Hilfspaket gelte aber genauso für Corona-bedingte Insolvenzen, so Schneemann.
Immer dubioser erscheinen die Vorgänge innerhalb der Commerzialbank. Wie Ex-Bankchef Martin Pucher bereits zu Protokoll gegeben habe, seien fast vier Millionen Euro von Sparbüchern eines Kunden übernommen worden, nachdem der Mann verstorben war. Wie sich jetzt herausstellte, dürfte es sich bei dem Toten um jenen Kommerzialrat handeln, der schon als Nachfolger des Vorsitzenden des Aufsichtsrates konkret im Gespräch war. Noch vor der Übernahme erkrankte der aussichtsreiche Kandidat, genau am Heiligen Abend 2015 musste die Familie von ihm Abschied nehmen. Viele Fragen bleiben noch offen – diese ist die am häufigsten gestellte: „Warum sind die Behörden nicht früher eingeschritten?“
Karl Grammer, Kronen Zeitung
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