Aber kein Rücktritt
Lukaschenko: „Vielleicht bin ich zu lange im Amt“
Der weißrussische Langzeitmachtinhaber Alexander Lukaschenko erklärte in einem Interview, dass er womöglich schon etwas zu lange an der Macht sei - einen möglichen Rücktritt schloss der „letzte Diktator Europas“ aber gleichzeitig aus - dafür wären aber Reformen und Neuwahlen möglich. Indessen geht das Rätseln um den Verbleib der Oppositionellen Maria Kolesnikowa weiter.
„Ja, vielleicht bin ich ein wenig zu lange geblieben“, sagte Lukaschenko laut Nachrichtenagentur Tass am Dienstag in einem Interview mit mehreren russischen Medien. Er sei aber die einzige Person, die in der Lage sei, das Land derzeit zu schützen, erklärte der Staatschef.
Laut einem russischen Journalisten von Moscow Talks machte Lukaschenko zudem deutlich, dass er ungeachtet der Massenproteste in seinem Land nicht zurücktreten werde.
Kommen Neuwahlen?
Der Agentur Ifax zufolge schloss Lukaschenko vorgezogene Präsidentschaftswahlen nicht aus. Laut der Staatsagentur RIA Nowosti sagte Lukaschenko, vorgezogene Wahlen könnten nach einer Verfassungsreform stattfinden.
Kolesnikowa weiter verschwunden
Während die Proteste gegen Lukaschenko bereits seit Wochen anhalten - am Wochenende waren es rund 100.000 Personen in Minsk - fehlt von der Oppositionsführerin Maria Kolesnikowa weiter jede Spur. Während unterschiedliche Angaben zum Verbleib der 38-Jährigen gemacht werden, ist der Aufenthaltsort der 38-Jährigen immer noch unklar.
Opposition drängt auf Sanktionen
Der Ausgang der jüngsten Präsidentenwahl vom 9. August mit der Bestätigung Lukaschenkos im Amt hatte zu Massenprotesten geführt. Der 66-Jährige regiert Weißrussland bereits seit 1994 mit harter Hand. Die Opposition wirft ihm Wahlbetrug vor - die im Exil lebende Swetlana Tichanowskaja forderte erneut Sanktionen und mehr internationalen Druck auf den autoritären Staatschef.
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