Als erster deutscher Tennisprofi seit Boris Becker vor einem Vierteljahrhundert hat Alexander Zverev bei den US Open die Chance auf das Endspiel. Nach einem desolaten Auftakt rang der 23-Jährige am Dienstag in New York den Kroaten Borna Coric nieder. 1:6, 7:6 (7:5), 7:6 (7:1), 6:3 lautete am Ende das Ergebnis in dem Grand-Slam-Viertelfinale.
„Es war ganz klar, dass ich anfangen musste, besser zu spielen. Es war nicht viel Positives dabei. Ich musste einen Weg finden, den zweiten Satz zu gewinnen“, sagte der Weltranglisten-Siebte darauf angesprochen, wie er nach einem Satzrückstand und einem 2:4 im zweiten Abschnitt wieder zurückkam. „Ich bin ruhig geblieben“, kommentierte er: „Ich weiß, dass ich physisch relativ fit bin. Irgendwie musste ich durchkommen.“
In einer skurrilen Partie wirkte Zverev gegen die Nummer 27 der Setzliste phasenweise verkrampft. Zu viele Fehler, zu passiv, phasenweise zu wenig Mumm - der Hamburger zeigte einen eher schwachen Auftritt, bleibt aber drin im nach der Disqualifikation des serbischen Topfavoriten Novak Djokovic sehr offenen Titelrennen des ersten Grand-Slam-Turniers nach der Coronavirus-Pause.
Im Kampf um den Finaleinzug tritt Zverev am Freitag als Favorit gegen den Spanier Pablo Carreño-Busta oder den Kanadier Denis Shapovalov an. Gegen beide hat er eine knapp positive Bilanz.
25 Jahre nach Becker hat also wieder ein deutscher Tennisprofi die Chance auf den Einzug ins Endspiel von New York. Bisher letzter deutscher Finalist war Michael Stich 1994, bisher letzter deutscher Champion Becker 1989. Bei den Damen hatte Angelique Kerber 2016 triumphiert, sie schied bei dieser so ungewöhnlichen Auflage der US Open im Achtelfinale aus.
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