Aufgrund der steigenden Infektionszahlen haben Österreich, Tschechien und die Slowakei sich gegenseitig versprochen, künftig mehr zu kooperieren. „Wir wollen alles dafür tun, damit die Grenzen offen bleiben“, sagte der slowakische Regierungschef Igor Matovic am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und dem tschechischen Premier Andrej Babis in Wien.
Sollte es im Zuge einer zweiten Infektionswelle dennoch zu Grenzschließungen kommen müssen, solle es einen besseren Informationsaustausch geben, damit man nicht über Ankündigungen aus Medien überrascht werde, so Matovic.
Bundeskanzler sieht Lage als „herausfordernd“
Kurz sprach sich in Bezug auf die Reisetätigkeit ebenfalls für ein „koordinierteres und besseres abgestimmtes Vorgehen“ aus. Aufgrund des starken Anstiegs an Neuinfektionen in Tschechien sei die Lage „herausfordernd“. Es gebe einen starken Austausch durch Berufspendler in vielen Bereichen von der Produktion bis hin zur Pflege. Der Anstieg sei in einigen Ländern Europas zu hoch, auch in Österreich sei der Anstieg „zu rasch“, sagte der Bundeskanzler.
Regierungschefs wollen europaweite Corona-Ampel
Der tschechische Ministerpräsident warnte vor Einschränkungen bei der Reisefreiheit. Dies würde den Beziehungen zwischen Ländern und der Wirtschaft schaden, sagte er. Alle drei Regierungschefs befürworten ein gemeinsames europaweit koordiniertes Vorgehen und die Einführung einer europäischen Corona-Ampel. Matovic sprach sich für eine regionale Differenzierung aus. Grenzen zwischen Ländern zu schließen, die eine ähnliche epidemiologische Situation haben, „ergibt medizinisch keinen Sinn“.
Treffen der Drei-Länder-Gruppe
Die drei Regierungschefs hatten sich im Rahmen des sogenannten Slavkov-Formats in Wien getroffen. Diese Drei-Länder-Gruppe war Ende Jänner 2015 in Slavkov (zu deutsch Austerlitz) gegründet worden - und damit in jenem Ort in Südmähren, nach dem die legendäre Drei-Kaiser-Schlacht 1805 benannt wurde. Ziel des Austerlitz-Formats ist es, die Kooperation zwischen Österreich, Tschechien und der Slowakei zu verbessern.
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