Der Australier Caleb Ewan hat am Mittwoch in Poitiers die 11. Etappe der Tour de France im Massensprint gewonnen. Der Profi der Rad-Equipe Lotto hatte mit dem Rest des Feldes erst 2,1 km vor dem Ziel ein verbliebenes Spitzenduo mit dem Österreicher Lukas Pöstlberger eingeholt. Dessen Bora-Teamkollege Gregor Mühlberger, Edelhelfer des Deutschen Emanuel Buchmann, musste wegen eines Infekts aufgeben. Der Ex-Skispringer Primoz Roglic verteidigte das Gelbe Trikot.
Ewan hatte schon in Sisteron gesiegt und war diesmal nach 166,5 km vor Sam Bennett (IRL/Deceuninck) erfolgreich. „Es war sehr hektisch. Nach dem zweiten Platz am Dienstag wollte ich unbedingt gewinnen. Ich bin super happy mit dem zweiten Etappensieg. Nach dem ersten Erfolg ist der Druck abgefallen“, sagte Ewan. Es waren nur Zentimeter, die das Herzschlagfinale entschieden.
Dritter wurde Wout van Aert (Jumbo). Der Belgier war im Zielsprint vom vorerst zweitplatzierten Peter Sagan (Bora) behindert worden. Van Aert war darüber extrem verärgert und zeigte dem Slowaken den Mittelfinger. Ex-Weltmeister Sagan wurde auch prompt auf Rang 85 ans Ende des Hauptfeldes versetzt. Bennett verteidigte mit Platz drei auch das Grüne Trikot des punktbesten Fahrers. Pöstlberger (100.) verlor auf den letzten zwei Kilometern noch 1:20 Minuten, Teamkollege Felix Großschartner wurde 82.
Das Gelbe Trikot des Leaders verteidigte der Slowene Primoz Roglic (Jumbo) erfolgreich. Der Ex-Skispringer liegt 21 Sekunden vor dem kolumbianischen Titelverteidiger Egan Bernal. Der 26-jährige Mühlberger befand sich am Mittwoch wegen des Infekts fast nur noch am Ende des Feldes. Er war mit einer Handblessur nach einem Sturz bei der Dauphine-Tour angeschlagen in die Rundfahrt gegangen.
Am Donnerstag wird die Tour mit der längsten Etappe fortgesetzt, wenn es über 218 Kilometer von Chauvigny nach Sarran Correze geht. Zwei Berge der vierten sowie jeweils ein Anstieg der dritten und zweiten Kategorie könnten Ausreißern eine Chance bieten. Es ist auch ein Teilstück, das im Zeichen von Raymond Poulidor steht, dessen Heimat in Saint Leonard de Noblat passiert wird. Der Franzose schaffte es achtmal bei der Tour in die Top Drei, aber nie den Gesamtsieg oder ins Gelbe Trikot. 2019 verstarb Poulidor.
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