Einen Tag nach der „Orange“-Ampelschaltung vieler Regionen rüstet sich Österreich noch deutlicher für die nächsten Corona-Wellen: Wie Bundeskanzler Sebastian Kurz und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner soeben bekannt gegeben haben, legt die Republik gewaltige „strategische Reserven“ an Schutzausrüstung an, die an mehreren Standorten in ganz Österreich gelagert werden.
Engpässe bei Masken- und Schutzkleidung, wie es sie im Frühling gegeben hat, sollen der Vergangenheit angehören: Die Republik Österreich wird Millionen an Masken, Schutzkittel und Beatmungsgeräte als Reserve bis zur nächsten großen Pandemie-Welle lagern. Man wolle sich dadurch auch künftig unabhängiger vom internationalen Markt machen, verkündeten Bundeskanzler Kurz und Verteidigungsminister Tanner gemeinsam bei einem Termin in Großmittel (NÖ). „Die letzten Monate haben uns gezeigt, wie instabil unsere Versorgung mit medizinischer Schutzausrüstung in Krisen sein kann. Das Bundesheer als strategische Reserve der Republik, lagert nun an fünf strategisch wichtigen Standorten Schutzausrüstung als Vorrat ein“, so Tanner am Dienstagvormittag.
Gewaltige Mengen an Schutzausrüstung
Die Dimension dieser „strategischen Reserve“ ist gewaltig: Aktuell sind 2,6 Millionen Atemschutzmasken, 44,4 Millionen OP-Mundschutzmasken, 1,7 Millionen Untersuchungshandschuhe, 430.000 Schutzoveralls, 37.000 Schutzbrillen, 150.000 Einmalschürzen und 19.500 Pulsoximeter mit Fingerclip, darüber hinaus 9000 Sauerstoffmasken eingelagert worden. Das sind bis dato 3400 Paletten. In den nächsten Tagen folgen weitere 500.000 Atemschutzmasken, 970.000 OP-Mundschutzmasken, 12,2 Millionen MNS-Masken, 45.700 Untersuchungshandschuhe, 4600 Schutzoveralls und 300 Beatmungsgeräte.
Großer Dank an die Soldaten des Bundesheeres, die während des Covid-Einsatzes Tolles gleistet haben und weiterhin logistisch unterstützen.
Bundeskanzler Sebastian Kurz
Lagerung in Hochsicherheitsbereich
Angeschafft wurde die Ausrüstung vom Roten Kreuz, die Lagerung und Sicherung übernimmt das Bundesheer - wie etwa hier in der Heeresmunitionsanstalt in Großmittel, in der derzeit Tonnen an Munition und Sprengstoff gelagert werden. Hier herrscht Sicherheitsstufe Alpha - die höchste innerhalb des Bundesheeres.
Schon Rauch-Kallat kaufte Masken auf Vorrat
Zuletzt wurden 2006 knapp zehn Millionen Masken von der damaligen Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat aus Angst vor der Vogelgrippe gekauft. Zu einem Zeitpunkt, als die Vogelgrippe schon abklang. Die Aktion galt als Flop, allerdings konnten erst heuer nach aufwändiger Prüfung 1,6 Millionen Masken aus diesen Altbeständen für den Covid-Einsatz reaktiviert werden.
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